Lewis Hamilton gewinnt Saisonfinale in Abu Dhabi

Lewis Hamilton (links) machte vor dem Rennen Selfies mit US-Schauspieler Will Smith, bevor er im Rennen wieder zu stark für die Konkurrenz war. | afp

Es war Hamiltons elfter Saisonsieg, der vierte in Abu Dhabi und der insgesamt 73. seiner Karriere. Hamilton gewann den Titel mit 408 Punkten, nie zuvor hatte ein Weltmeister am Ende einer Saison mehr als 400 Punkte.

Hamilton würdigte seinen Dauerrivalen Vettel auf Platz zwei als einen „ehrlichen, hart arbeitenden Rennfahrer. Er hat einen fantastischen Job gemacht und so viel Druck auf uns gemacht. Wir mussten wirklich unser Bestes geben, und so wird es nächstes Jahr wieder sein.“ Dritter wurde unter den Augen von Hollywood-Star Will Smith, der die Fahrer mit der karierten Zielflagge abwinken durfte, Max Verstappen im Red Bull.

Vettel hatte sich trotz Startplatz drei Hoffnungen gemacht, nach drei Monaten mal wieder ein Rennen zu gewinnen. Doch wie so oft in diesem Jahr war Hamilton zu stark. Fernando Alonso (McLaren) hatte in seinem letzten Formel-1-Rennen die Punkteränge als Elfter lange vor Augen, fiel aber nach einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen Abkürzens in der vorletzten Runde noch zurück. Abschied nahm auch sein belgischer Teamgefährte Stoffel Vandoorne: Er landete auf dem 14. Platz.

Nachdem es schon am Start keine Verschiebungen gegeben hatte, verteidigte Hamilton auch nach der Safety-Car-Phase im Anschluss an einen Hülkenberg-Crash seine Führung. Dahinter drehten Valtteri Bottas und Vettel ihre Runden, während Kimi Räikkönens letztes Rennen für Ferrari in einem kleinen Drama endete. Der Finne musste seinen roten Wagen wegen technischer Probleme schon nach sechs Runden abstellen.

Weiter hinten leisteten sich Verstappen und Esteban Ocon (Racing Point Force India) zwei Wochen nach ihrer Fehde von Brasilien ihren nächsten hart geführten Kampf. Verstappen fluchte zu Beginn des Rennens über seinen zu „heißen“ Motor, konnte dann aber doch wegziehen.

Hamilton nutzte als einziger Fahrer aus der Spitze das virtuelle Safety-Car nach dem Räikkönen-Aus zum Reifenwechsel und steckte danach hinter den beiden Red Bull im Verkehr fest. Doch der Brite sollte mit seinen neuen Pneus bis zur Ziellinie durchfahren.

Nachdem dann alle an der Box waren, lag Hamilton wie von seiner Crew versprochen wieder in Führung und ließ sich auch vom einsetzenden leichten Regen in der Wüste nicht beeindrucken. Der 33-Jährige ruht nach seinem fünften Titel ohnehin in sich selbst. Vor dem Rennen hatte er sich noch ein kleines Späßchen mit seinem Kumpel Will Smith geleistet. Mercedes verbreitete ein Internet-Video, in dem Hamilton von dem Schauspieler gefesselt auf einem Stuhl sitzt und vergebens fleht, freigelassen zu werden. Smith wollte unbedingt für seinen Kumpel das Rennen fahren.

Hinter Hamilton legte sich Vettel dann Bottas zurecht und drängte sich in der 35. Runde an dem Finnen vorbei. Kurze Zeit später ließ auch Verstappen Bottas stehen, während Hamilton vorne entspannt seinem 73. Grand-Prix-Sieg entgegen cruiste. (sid/belga)

Großer Preis von Abu Dhabi, 21. (letzter) Lauf zur Formel-1-WM 2018, 55 Runden = 305,355 km: 1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:39:40,382 Stunden, 2. Sebastian Vettel (Deutschland) Ferrari 0:02,581 Minuten zurück, 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Renault 0:12,706, 4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull Renault 0:15,379, 5. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 0:47,957, 6. Carlos Sainz jr. (Spanien) Renault 1:12,548, 7. Charles Leclerc (Monaco) Sauber Ferrari 1:30,789, 8. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Force India Mercedes 1:31,275, eine Runde zurück: 9. Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari, 10. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari 1 Runde zurück, 11. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Renault, 12. Brendon Hartley (Neuseeland) Toro Rosso Honda, 13. Lance Stroll (Kanada) Williams Mercedes, 14. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren Renault, 15. Sergej Sirotkin (Russland) Williams Mercedes; Ausfälle: Pierre Gasly (Frankreich) Toro Rosso Honda 47. Runde (Motor), Esteban Ocon (Frankreich) Racing Point Force India Mercedes 45. Runde (Motor), Marcus Ericsson (Schweden) Sauber Ferrari 26. Runde (Motor), Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 7. Runde (Motor), Nico Hülkenberg (Deutschland) Renault 1. Runde (Unfall); schnellste Runde: Vettel in der 54. Runde 1:40,867 Minuten

Endstände, Fahrerwertung:

1. (Weltmeister) Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 408 Punkte, 2. Sebastian Vettel (Deutschland) Ferrari 320, 3. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 251, 4. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Renault 249, 5. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 247, 6. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull Renault 170, 7. Nico Hülkenberg (Deutschland) Renault 69, 8. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Force India Mercedes 62, 9. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari 56, 10. Carlos Sainz jr. (Spanien) Renault 53, 11. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Renault 50, 12. Esteban Ocon (Frankreich) Racing Point Force India Mercedes 49, 13. Charles Leclerc (Monaco) Sauber Ferrari 39, 14. Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari 37, 15. Pierre Gasly (Frankreich) Toro Rosso Honda 29, 16. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren Renault 12, 17. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber Ferrari 9, 18. Lance Stroll (Kanada) Williams Mercedes 6, 19. Brendon Hartley (Neuseeland) Toro Rosso Honda 4, 20. Sergej Sirotkin (Russland) Williams Mercedes 1; Teamwertung: 1. (Weltmeister) Mercedes 655 Punkte, 2. Ferrari 571, 3. Red Bull 419, 4. Renault 122, 5. Haas 93, 6. McLaren 62, 7. Racing Point Force India 52, 8. Sauber 48, 9. Toro Rosso 33, 10. Williams 7