Historischer WM-Triumph von Lange mit Heiratsantrag im Ziel

Ein ganz besonderer Moment auf Kailua Kona: Ironman-Sieger Patrick Lange aus Deutschland macht seiner Freundin nach seiner Ankunft im Ziel einen Heiratsantrag. Foto: dpa | Marco Garcia/FRE 132414 AP/dpa

Er hat es wieder geschafft. Und diesmal hat Patrick Lange noch einen draufgesetzt. Er ist erneut Ironman-Weltmeister. Wieder dominiert er die Konkurrenz beim Laufen und beendet das Rennen unter den magischen acht Stunden. Im Ziel macht er seiner Freundin einen Heiratsantrag. Aus ostbelgischer Sicht war der 47jährige Olivier Henz vom Triathlon Team Eupen auf Hawaii am Start. Er erreichte in 10:25:21 Stunden den 1001. Platz.

Patrick Lange hat als erster Ironman die Acht-Stunden-Schallmauer auf Hawaii durchbrochen und mit seinem zweiten WM-Triumph nacheinander die deutsche Ära fortgesetzt. Der 32 Jahre alte Triathlet aus Hessen nutzte die optimalen Bedingungen am Samstag für eine erneute Demonstration seiner Lauf-Klasse und einen Fabelrekord auf der Urlaubsinsel. „Es ist einfach Wahnsinn. Ich hätte das nie gedacht“, sagte Lange im Ziel, wo er sich die letzte Kraft für etwas ganz Besonderes aufbewahrt hatte: Er machte seiner Freundin auf Knien einen Heiratsantrag. Nicht einmal mit deren Vater hatte Lange das abgesprochen.

Nach 7:52:39 Stunden kam Lange ins Ziel. Der selbst ernannte „Rekordbrecher“ hatte Wort gehalten. Über die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen unterbot er seinen Streckenrekord aus dem vergangenen Jahr (8:01:40) um unglaubliche neun Minuten. Nach Sebastian Kienle 2014, der nach einem frühen Defekt am Rad und Problemen mit der Achillessehne zu Beginn der Laufstrecke aufgab, und Jan Frodeno 2015 und 2016, der wegen einer Verletzung nur als Experte und Zuschauer beim 40. Ironman auf Hawaii war, sorgte Lange für den fünften deutschen Sieg im Triathlon-Mekka nacheinander.

Zweiter hinter Lange mit über vier Minuten Rückstand wurde der Belgier Bart Aernouts vor David McNamee aus Großbritannien (+8,31 Minuten) in einem Rennen, das der erfolgreiche Titelverteidiger nach einem eher mäßigen Schwimmen mehr und mehr zu seinem großen Auftritt machte. „Ich hatte nicht das beste Schwimmen, wie man gesehen hat, aber danach lief es unglaublich gut“, sagte Lange.

2016 hatte Lange in 2:39:45 Stunden bereits den bis dahin schnellsten je bei einer WM auf Hawaii gelaufenen Marathon hingelegt, als er Dritter geworden war. 2017 stellte er bei einem Sieg erstmals den Streckenrekord auf. Diesmal machte er auf den ersten 8,5 Kilometern neun Plätze gut, nach 16 Kilometern überholte er auch noch Wurf und übernahm erstmals im Rennen die Führung im Rennen. Wurf, einst als Ruderer bei Olympia und auch ehemaliger Radprofi, klatschte den Deutschen respektvoll ab. 26 Kilometer später war der erneute Triumph perfekt und die Bühne für den nächsten emotionalen Höhepunkt mit dem Heiratsantrag im Flitterwochenparadies bereitet.

Bei den Frauen gewann die Schweizer Seriensiegerin Daniela Ryf. Sie erzielte den vierten Triumph nacheinander trotz einer Feuerquallenattacke unmittelbar vor dem Start, siegte aber trotzdem vor der Britin Lucy Charles und verbesserte den alten Streckenrekord um mehr als 20 Minuten. Die Belgierin Tine Deckers wurde 21. (dpa/mb)