Wague hat sicher das Interesse geweckt

Der große Moment von Moussa Wague war sicherlich sein Tor gegen Japan. | afp

Thomas Müller ist nach einer desolaten WM schon längst wieder in der Heimat. Paul Pogba zeigte mit den ambitionierten Franzosen bisher wenig überzeugenden Fußball, der 25-Jährige und seine Teamkollegen stehen aber immerhin im Achtelfinale. Was Müller und Pogba gemeinsam haben? Sie waren im Anschluss an die Turniere 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien jeweils als bester junger Spieler der WM ausgezeichnet worden. In Russland gibt es nach dem Ende der Gruppenphase wenige Talente, die Pogbas Nachfolge antreten könnten.

Kylian Mbappé

Pogbas Landsmann galt schon vor der WM als eine der größten Versprechungen im Weltfußball. Der 180-Millionen-Mann von Paris Saint-Germain traf gegen Peru und wurde mit 19 Jahren und 183 Tagen jüngster Torschütze in Frankreichs WM-Historie. Er löste David Trezeguet ab, der 1998 im Alter von 20 Jahren und 246 Tagen gegen Saudi-Arabien getroffen hatte. Ansonsten blieb Mbappé bisher aber oft unter seinen Möglichkeiten – wie die gesamte Offensive der Franzosen.

Rodrigo Bentancur

Der 21-jährige Uruguayer ist innerhalb kurzer Zeit zum Stammspieler avanciert und agiert sehr auffällig in der Schaltzentrale der Südamerikaner. Bentancur wird aufgrund seiner Figur „El Flaco“, der Dünne, genannt und legte im Vorjahr einen steilen Aufstieg hin. Im Mai hatte er mit der U20 das WM-Halbfinale erreicht, dann holte ihn im Sommer Juventus Turin für knapp zehn Millionen Euro von den Boca Juniors. Seiner Freundin versprach er, sich im Falle des Titelgewinns die Haare himmelblau zu färben.

Daniel Arzani

Der 19-jährige Australier ist zwar noch vor Mbappé der jüngste Spieler bei dieser WM. Chancen auf die Auszeichnung zum besten Talent dürfte der Mittelfeldmann des Melbourne City FC aber aufgrund zu geringer Einsatzzeiten kaum haben. Die Australier haben es zudem nicht über die Gruppenphase hinaus geschafft. Sein großes Talent deutete Arzani aber bei seinen wenigen Minuten auf dem Platz an. „Er ist ein sehr talentierter und sehr intelligenter Spieler“, sagte Australiens Coach Bert van Marwijk.

Moussa Wague

Der senegalesische Außenverteidiger traf gegen Japan im Alter von 19 Jahren und 236 Tagen zum zwischenzeitlichen 2:1 und ist damit jüngster afrikanischer Torschütze. Moussa Wague spielt bei der AS Eupen, war deren erster WM-Teilnehmer in der Geschichte des Vereins und dürfte dank seiner guten Leistungen in der Gruppenphase sicher das Interesse anderer Klubs geweckt haben.

Marco Asensio

Chancen auf die offizielle Auszeichnung zum besten WM-Talent besitzt der Spanier zwar nicht, weil er vor dem 1.Januar 1997 geboren wurde. Seine Klasse konnte der Mittelfeldspieler von Real Madrid aber bisher ohnehin kaum zeigen. In der Gruppenphase war der hochtalentierte 22-Jährige nur zu Kurzeinsätzen gekommen. Nach der Kritik am spanischen Team nach dem letzten Gruppenspiel darf Asensio sich aber Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz im Achtelfinale gegen Russland machen.

Hirving Lozano

Auch Lozano ist schon zu alt für die Auszeichnung. In den Fokus spielte er sich bisher trotzdem. Der Youngster mit dem Spitznamen „Chucky“ ist bei den Mexikanern einer der auffälligsten Spieler. Der 22-Jährige von der PSV Eindhoven erzielte gegen Deutschland das Siegtor und spielte stark. Auch beim Sieg gegen Südkorea überzeugte er. Lozano ist schnell, dribbelstark und soll mittlerweile auch vom FC Barcelona umworben werden. Mexikos Fans feiern ihn mit einem eigenen Song, der in Russland überall dort zum Hit wurde, wo die Mexikaner auftauchten. (dpa)