Daniel Wey: „Immer nur den Tipp im Kopf“

Im Urlaub in der Nähe des Bodensees hat der noch 17-jährige Daniel Wey die WM-Spiele der letzten Tage verfolgt. Er hat auf Frankreich als Weltmeister und konsequenterweise auch auf einen französischen Endspielsieg gegen Kroatien gesetzt. | privat

Vor den beiden letzten Begegnungen hat der angehende Schreiner 169 Zähler gesammelt und damit acht Punkte Vorsprung auf Jean-Marc Schmitz auf Platz zwei. 169 Punkte: Das ist nicht nur bei den Junioren ein Spitzenwert. In der Gesamtwertung ist Wey Fünfter.

Der junge Mann, der übernächste Woche seinen 18. Geburtstag feiern wird, sieht das Ganze relativ gelassen und macht klar, dass der Faktor Glück bei solch einem Wettbewerb nicht zu unterschätzen ist.

„Mein Glück“, so der Eupener, „war es, dass ich beim ersten Gruppenspiel der Roten Teufel gegen Panama richtig 3:0 getippt und auch noch meinen Joker eingesetzt habe. Dadurch bin ich vom 30. auf den ersten Platz nach vorne gesprungen.“

Nach Fußball und Volleyball spielt Daniel Wey inzwischen Rugby.

Dabei ist Wey, der auch in der Vergangenheit, aber mit deutlich weniger Erfolg an GrenzEcho-Tippspielen teilgenommen hat, dann auf den Geschmack gekommen und widmet dem Spiel jetzt mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht sogar etwas zu viel. „Man kann die Spiele, die man schaut, gar nicht richtig genießen, da man immer seinen Tipp im Kopf hat, und hofft, dass er richtig ist. So kommt es auch, dass ich mir als Fußball-Liebhaber gar nicht so viele Spiele angeschaut habe“, schildert Wey, der am Samstag aus dem Urlaub am Bodensee zurückkehrt.

Sieben Jahre lang hat Daniel Wey beim FC Eupen selbst Fußball gespielt, ehe ihm das irgendwann dann keinen Spaß mehr machte. Nach einem Abstecher zum Volleyball bei Sporta Eupen-Kettenis hat er inzwischen beim Rugby Club East Belgium, der seine Heimspiele in Lontzen austrägt, seine eigene sportliche Heimat gefunden.

Das Geschehen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat den Schreinerlehrling, der demnächst sein zweites Lehrjahr beginnt, zu einer vorsichtigen Herangehensweise veranlasst. „Ich tippe fast immer nur eine Tordifferenz von einem Treffer, also meistens 1:0 oder 2:1. Nur wenn ich mir relativ sicher bin, dass der Sieg deutlicher ausfällt, trage ich ein 2:0 ein“, beschreibt er seine durchdachte Strategie.

„Ich habe ’leider’ auf Frankreich im Halbfinale gegen Belgien und auch auf die Franzosen als Weltmeister gesetzt“, stellte er fast ein bisschen schlitzohrig fest. Damit verfügt er logischerweise in Sachen Bonusfragen (1o Punkte) noch über ein sehr heißes Eisen im Feuer, „und konsequenterweise habe ich auf einen französischen Endspielsieg gegen Kroatien gesetzt.“