Die BVB-Hoffnung ruht auf Michy Batshuayi

Der Rote Teufel Michy Batshuayi (rechts) - hier im Duell mit Salzburgs Andreas Ulmer - konnte im Hinspiel die BVB-Niederlage nicht verhindern. | afp

Zittern müssen Borussia Dortmund und RB Leipzig irgendwie beide: Keiner will im Europa-League-Achtelfinale ausscheiden – so viel ist sicher, doch die Vorzeichen sind höchst unterschiedlich. Während der BVB am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1) im Rückspiel bei Red Bull Salzburg vor einer mittelgroßen Blamage steht, verspüren die Sachsen positiven Druck: Für den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte müssen sie ihren Vorsprung bei Zenit St. Petersburg (19 Uhr) nur unbeschadet nach Hause bringen.

Eine solche Ausgangslage hat Dortmund derweil verpasst. Nach dem 1:2 im Hinspiel gegen Salzburg gibt es in Österreich nur eine Marschroute: Attacke. „Wir spielen am besten mit zehn Stürmern“, sagte Gonzalo Castro. Denn für das Viertelfinale braucht der BVB beim österreichischen Tabellenführer einen Sieg und mindestens zwei Tore.

Trainer Peter Stöger wird seine Mannschaft allerdings nicht blindlings ins Verderben rennen lassen, doch auch der Österreicher trat die Dienstreise in seine Heimat optimistisch an. „Wir haben noch eine Möglichkeit, das zu reparieren. Zuversichtlich macht mich, dass wir Phasen im Spiel haben, die richtig gut sind“, sagte Stöger, der auf die Langzeitverletzten Shinji Kagawa, Andrej Jarmolenko, Erik Durm und Sebastian Rode sowie den nicht spielberechtigten Manuel Akanji verzichten muss.

Hasenhüttl: „Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln.“

Um die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison zu wahren, muss sich der BVB gegenüber dem blamablen Auftritt im Hinspiel deutlich steigern. „Die Spieler müssen Wiedergutmachung betreiben“, forderte Sportdirektor Michael Zorc: „Dann haben wir noch eine realistische Chance aufs Weiterkommen.“

Dafür müssen die Deutschen in der Defensive aber deutlich stabiler auftreten als im ersten Vergleich mit Salzburg und im Spiel nach vorne eine größere Durchschlagskraft entwickeln. Die Hoffnungen ruhen dabei auf Marco Reus und Nationalspieler Michy Batshuayi. Die Leihgabe des FC Chelsea meldete sich zuletzt nach einer schwächeren Phase mit seinen beiden Joker-Toren beim 3:2-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt eindrucksvoll zurück.

Angespannt zeigten sich indessen auch die Leipziger vor der schwierigen Aufgabe in St. Petersburg. Der 2:1-Vorsprung ist dünn. „Ich sage ganz klar, dass wir dort ein Tor brauchen“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln und 90 Minuten darauf hoffen, dass wir keins kassieren.“

Dies nämlich war in der Zwischenrunde im Rückspiel zu Hause gegen den SSC Neapel geschehen. Leipzig war maßlos überfordert, verlor 0:2 und hatte Glück, dank des 3:1-Auswärtssieges im Hinspiel im Turnier zu bleiben. Mithelfen können bei der Mission Viertelfinale wohl auch Kevin Kampl und Konrad Laimer, die zuletzt angeschlagen waren. Ob das Duo tatsächlich im für die WM neu gebauten St.-Petersburg-Stadion bei Minusgraden auf dem Rasen steht, ist jedoch fraglich. (sid/calü)