Nations League: Worum geht es? Und wann spielt Belgien?

Das ist der Pokal, den es zu gewinnen gilt: Die Nations-League-Länder kennen nun ihre Gruppengegner. | afp



Weltmeister Deutschland gegen Frankreich und die Niederlande, Europameister Portugal gegen Italien, Spanien gegen England. Die neue Nations League beginnt gleich in der ersten Gruppenphase mit einigen Klassikern. Das Wichtigste zur ersten Premiere eines Wettbewerbs für Fußball-Nationalmannschaften auf europäischer Ebene seit der EM 1960 im Überblick.

Wie funktioniert die Nations League?

Die Nations League ist in vier Ligen unterteilt, in Liga A treffen die bestplatzierten Teams der europäischen Rangliste aufeinander, darunter auch Belgien. Jede Liga ist noch einmal in vier Gruppen gesplittet.

Worum geht es für Belgien?

Mit Island (Hinspiel in Island: 11. September, 20.45 Uhr; Rückspiel: 15. November, 20.45 Uhr) und der Schweiz (Hinspiel in Belgien: 12. Oktober, 20.45 Uhr; Rückspiel: 18. November, 20.45 Uhr) haben die Roten Teufel weniger attraktive Gegner in der Liga A erwischt. Sollte die belgische Mannschaft ihre Gruppe 2 als Sieger abschließen, spielt es den Nations-League-Titel gegen die anderen topplatzierten Teams aus der A-Staffel aus. Als Gruppendritter müsste das Team von Nationaltrainer Roberto Martinez aber in Liga B. Alle schlechtesten Teams jeder Gruppe in den Ligen A bis C steigen ab, die Gruppensieger der Ligen B bis D steigen in die nächsthöhere Liga auf.

Was sind die Highlights in den anderen Gruppen?

In der Gruppe 1 gibt es Fußballklassiker satt. Frankreich, Niederlande und Weltmeister Deutschland treffen aufeinander. In der Gruppe 3 der Topliga kommt es zum Duell von Europameister Portugal mit Italien, dazu sind die Polen um Stürmerstar Robert Lewandowski in dieser Staffel. Auch Gruppe 4 mit Spanien, England und Kroatien bietet attraktive Begegnungen. Nur die Gruppe 2 mit Belgien, die Schweiz und Island ist nicht ganz so spannend.

Welchen Einfluss hat die Nations League auf die EM 2020?

Vier der insgesamt 24 Startplätze für die EM werden über den neuen Wettbewerb vergeben. Die vier Gruppensieger aus den vier Ligen spielen in Playoffs jeweils untereinander mit Halbfinals und Finale einen EM-Startplatz aus. Sollten die Gruppensieger sich bereits über die reguläre Qualifikation für die EM qualifiziert haben, rückt das jeweils nächstbeste Team in die Playoffs nach.

Wie sieht der Fahrplan für die Länderspiele aus?

Die Gruppenspiele der Nations League finden im September, Oktober und November 2018 statt. Zwischendurch gibt es die Möglichkeit für zwei Freundschaftsspiele. Kurz vor der Sommerpause gibt es im Juni 2019 das Finalturnier der Liga A, in der der erste Titelträger der Nations League gekrönt wird. Von März bis November 2019 sind die Gruppenspiele der EM-Qualifikation geplant. Die Playoffspiele, in denen sich die vier letzten Mannschaften für die Euro qualifizieren, steigen im März 2020.

Sind alle Teilnehmer von der Nations League begeistert?

Vor allem aus Deutschland gibt es Kritik. „Wir brauchen nicht mehr Länderspiele, sondern weniger Länderspiele, denn die Spieler sind körperlich absolut am Limit“, warnt Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Durch die Nations League steigt zwar nicht die Anzahl der Auftritte von Nationalmannschaften, allerdings sind deutlich mehr Pflichtspiele zu bestreiten.

Wo sind die Spiele der Nations League zu sehen?

In Belgien müssen die Fernsehzuschauer ein Abonnement von Eleven Sports haben, um die Spiele von Kevin De Bruyne und Co. im TV zu sehen. Der PayTV-Sender sicherte sich die Rechte der Nations League als auch der EMQualifikation (2020) und der WM-Qualifikation (2022). Ob der Sender die Rechte weiterverkauft, ist fraglich. Im Gegensatz zu EM-Qualifikationsspielen, die RTL überträgt, haben sich unterdessen die ARD und das ZDF die Rechte für die deutschen Spiele der Nations League gesichert. Die Sender werden von 2018 bis 2022 bis zu zwölf Partien der DFB-Auswahl in dem Wettbewerb zeigen. Das Finale wäre auch ohne deutsche Beteiligung zu sehen.

Was ist der Plan der Global Nations League?

Die UEFA plant tatsächlich schon eine weltweite Ausweitung ihrer Liga-Idee, sehr zum Ärgernis von FIFA-Boss Gianni Infantino. Noch ist nichts spruchreif, aber die Verhandlungen mit den anderen fünf FIFA-Konföderationen laufen. So könnte von 2021 an ein Multi-Nationen-Turnier mit den kontinentalen Nations-League-Siegern den Confederations Cup oder die in Europa ungeliebte Klub-WM ersetzen. Das Thema steht auf der Tagesordnung für das nächste Meeting des FIFA-Councils im März in Bogota. (dpa/mv)