Ronaldo in Turin vorgestellt: Der König ist da

„Turin ist kein Rückschritt für mich“, beteuerte CR7 auf mehrfache Nachfragen der Journaille: „Ein großer Verein, ein großer Trainer, ein großartiger Präsident – das war in Summe eine ganz einfache Entscheidung für mich.“ Angebote anderer Klubs habe es im Übrigen nicht gegeben.

Sein glamouröser Wechsel zur „Alten Dame“, der Ronaldo in vier Jahren rund 124 Millionen Euro reicher machen wird, sei ein „wichtiger Schritt in meiner Karriere“.

„Ich bin anders, ich will weiter große Titel gewinnen und kann es kaum erwarten, hier loszulegen.“

Ronaldo ließ durchblicken: Während andere Stars mit 33 nach Saudi-Arabien, Katar, China oder in die USA wechseln, will er es noch einmal wissen. „Ich bin anders, ich will weiter große Titel gewinnen und kann es kaum erwarten, hier loszulegen.“ Ins Training werde er am 30. Juli einsteigen.

Die von mehreren Tausend Tifosi vor dem Stadion verfolgte Zeremonie war der erste Höhepunkt der „Ära Ronaldo“ im Piemont. Nicht entlocken ließ sich der Star allerdings, was seine neuen Fans hören wollten. Die Champions League zu gewinnen, sei „natürlich ein Ziel, aber das wird sehr schwer werden“, sagte Ronaldo. Mit Real Madrid hatte er die Königsklasse viermal, mit Manchester United einmal gewonnen.

Tagelang hatten die Fans seiner Ankunft entgegengefiebert und zahlreiche Ladenlokale ihre Schaufenster mit Ronaldo-Plakaten sowie Schriftzügen mit dem portugiesischen Willkommensgruß „Bem-Vindo“ geschmückt. „Turin wird bald seinen Messias umarmen“, hatte die Gazzetta dello Sport bereits am Sonntag die Vorfreude weiter geschürt.

Am Montag waren dann auch schon in den frühen Morgenstunden zahlreiche Fans zum medizinischen Institut des Klubs gepilgert, um den 33-Jährigen nach dem Täuschungsmanöver um seine vorzeitige Ankunft in Turin am Sonntagabend beim Gang zur sportärztlichen Untersuchung begrüßen und feiern zu können.

„Bring uns die Champions League“, riefen die Anhänger

„Bring uns die Champions League“, riefen die Anhänger ihrem neuen Liebling zu. Später veröffentlichte Juve Bilder, auf denen Ronaldo weiterhin lächelnd und mit Elektroden auf dem Oberkörper ein Belastungs-EKG auf dem Laufband absolviert.

Für die italienischen Sicherheitskräfte stellte der erwartete „Ronaldo-Hype“ eine enorme Herausforderung dar. Die Gazzetta dello Sport verglich den Aufwand der Polizei für Ronaldos ersten Auftritt bei seinem neuen Arbeitgeber mit „Sicherheitsvorkehrungen wie beim Besuch eines Staatschefs“.

Kaum weniger Bedeutung dürfte Ronaldo künftig für Juventus haben. Sportlich soll er der dem Traditionsklub nach zuletzt sieben Meistertiteln in Serie vor allem den Traum vom ersten Champions-League-Triumph seit 1996 erfüllen.

Finanziell hoffen Agnelli sowie seine Vorstandskollegen auf eine Refinanzierung des insgesamt 350 Millionen Euro teuren Deals durch neue Sponsoren, mehr Zuschauer und eine für Italien neue Dimension der Vermarktung. Das Kalkül könnte aufgehen: Juve-Trikots mit Ronaldos Namen und seiner Rückennummer „7“ waren in der vorigen Woche schon kurz nach Bekanntgabe des Sensationstransfers ausverkauft. (sid)