Vizemeister Schalke 04 legt Fehlstart hin

Königstransfer Sebastian Rudy war noch nicht die erhoffte Verstärkung. Der deutsche Nationalspieler leistete sich viele Fehlpässe, das Spiel lief meist an ihm vorbei, kurz nach der Pause war bereits Schluss für den 28-Jährigen.

„Hertha hat früh getroffen, dann war es für uns sehr schwierig“, sagte Rudy bei „Sky“: „Wir hatten zu wenige zwingende Chancen, wir haben unsere Stürmer nicht ins Spiel gebracht. Ich bin erst knapp eine Woche da und brauche wohl noch ein bisschen Eingewöhnungszeit.“

Ondrej Duda sicherte den Gästen mit seinen Toren in der 15. Minute und in der Nachspielzeit (90.+6) den ersten Sieg auf Schalke seit dem 13. November 2004. Die Berliner, die zuletzt zehnmal in Folge in Gelsenkirchen verloren hatten, sprangen auf den dritten Rang – mit der Maximalausbeute von sechs Punkten. In der Schlussphase sah zudem Jewhen Konopljanka (90.+5) Rot wegen einer Notbremse, den folgenden Freistoß nutzte Duda zum Endstand. Der Videobeweis hatte den Königsblauen, die zum Auftakt 1:2 in Wolfsburg verloren hatten, die Chance zur frühen Führung auf dem Silbertablett serviert. Auf Hinweis des Videoassistenten Tobias Welz in Köln entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann auf Handspiel von Marko Grujic, Daniel Caligiuri verschoss aber den Elfmeter (13.) – zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Karriere. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Duda schloss den nächsten Angriff der Berliner mit dem 0:1 ab, dem erst zweiten Tor der Hertha in Gelsenkirchen in den vergangenen 14 Jahren.

Wegen akuten Innenverteidigermangels hatte Schalke-Trainer Domenico Tedesco zunächst Allrounder Weston McKennie in die Abwehr zurückgezogen, um bei seiner bevorzugten Dreierkette bleiben zu können. Neben dem langzeitverletzten Benjamin Stambouli fehlte auch der gesperrte Matija Nastasic. Sechs Tage nach seiner Verpflichtung für 16 Millionen Euro vom FC Bayern gab Rudy in der Mittelfeldzentrale ein enttäuschendes Debüt, in der 51. Minute wurde er ausgewechselt.

Bei der Hertha stand Liverpool-Leihgabe Grujic erstmals in der Startelf. Innenverteidiger Derrick Luckassen, am Dienstag vom niederländischen Meister PSV Eindhoven ausgeliehen, gehörte noch nicht zum Kader. (sid)