Marco Reus: „Entscheidend ist, wer am Ende Erster ist“

<p>Axel Witsel (r.) und der BVB feierten wieder einen Sieg.</p>
Axel Witsel (r.) und der BVB feierten wieder einen Sieg. | dpa

Marco Reus lächelte die kleine Enttäuschung über den Verlust der Tabellenführung im packenden Fernduell mit Bayern München einfach weg. „Entscheidend ist, wer am Ende Erster ist“, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund: „Und da ist alles offen.“

Dementsprechend gelöst war die Stimmung bei Reus und seinen Mitspielern nach dem hart erkämpften 3:1 (0:0) gegen den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart. Die BVB-Profis hüpften im strömenden Regen vor der bebenden Südtribüne und genossen nach zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Wochen das durch den „Sieg des Willens“ ausgelöste Glücksgefühl.

Die letzten Spiele seien nicht spurlos an einem vorbeigegangen, räumte Reus ein: „Daher ist jetzt Erleichterung dabei. Wir haben heute einen wichtigen Schritt gemacht und Selbstvertrauen getankt“. Die besonderen Umstände machten den Sieg gegen die Schwaben so wertvoll, auch wenn der BVB erstmals seit dem sechsten Spieltag Ende September nicht an der Tabellenspitze steht und nun zwei Tore hinter dem punktgleichen Titelverteidiger aus München liegt. Die in der Champions League unter der Woche gescheiterten Schwarz-Gelben trotzten dem peitschenden Regen, dem stürmischen Wind und den äußerst defensiv agierenden Stuttgartern.

Kehl: „Wir haben alles selber in der Hand und wollen den maximalen Erfolg.“

„Die haben einen gigantischen Bus geparkt“, stellte Trainer Lucien Favre fest. „Es war brutal“, sagte Reus.

Für Sebastian Kehl war die Höhe des Bayern-Sieges gegen Wolfsburg zwar „überraschend“, doch von einem Fingerzeig für den Meisterkampf wollte auch der Leiter der Lizenzspielerabteilung nichts wissen. „Wir haben alles selber in der Hand und wollen den maximalen Erfolg“, sagte Kehl. Der Sieg durch die Tore von Reus (62., Foulelfmeter), Paco Alcacer (84.) und Joker Christian Pulisic (90.+2) sei nach zuvor nur einem Erfolg in acht Pflichtspielen enorm wichtig gewesen, „damit wir ein bisschen Ruhe reinkriegen“.

Ärgerlich war für Kehl allerdings der zwischenzeitliche Ausgleich durch den Kopfballtreffer von Marc Oliver Kempf (71.) nach einem Freistoß des Ex-Dortmunders Gonzalo Castro. Es war das bereits zehnte Gegentor des BVB in dieser Saison nach einer Standardsituation. „Da müssen wir uns cleverer verhalten. Es ist zu leicht, gegen uns in diesen Situationen ein Tor zu erzielen“, sagte Kehl.

In den abschließenden neun Spielen könnten diese Gegentore im Titelendspurt noch besonders schmerzhaft werden. „Beide Mannschaften dürfen sich keine Fehler mehr erlauben“, sagte Reus mit Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen. (sid)

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