Dortmund und Bayern belauern sich

<p>Niko Kovac</p>
Niko Kovac | dpa

Ein kleines Rätsel. Wer mag jene beinahe wundersame Mannschaft sein? Ein „sehr, sehr guter Gegner“, ein richtig, richtig gutes Team, mit viel Zug, extrem kompakt, jetzt „noch mal einige PS stärker“ – bei Ballverlust sofort ausschwirrend, „wie Hummeln“. Der FC Barcelona? Nein. Niko Kovac spricht über Bayer Leverkusen, nach 19 Spielen Neunter der Bundesliga-Tabelle. Mit allerhöchstem Respekt.

Denn ein weiterer Stolperer am Samstag (15.30 Uhr), und das könnte es schon gewesen sein mit der siebten Meisterschaft der Münchener in Serie. Andererseits besteht auch Hoffnung, den Rückstand auf Dortmund auf drei Punkte zu halbieren. Weil der BVB am Samstag bei Frankfurt spielt, das mit seinem Paradesturm die ganze Liga aufmischt.

Eintracht. Pokalsieg. Da war doch was. „Meine Frankfurter“, so Kovac lächelnd, „die wissen schon, was sie zu tun haben“. Den BVB schlagen, ist doch klar. Mit der Sondermotivation, nicht nur die eigenen Ziele zu verfolgen, sondern auch noch ihrem Ex-Trainer zu helfen. Der wiederum muss gewinnen, Woche für Woche, um dranzubleiben, wie er sagt.

Die Dortmunder jedenfalls lassen bisher kaum Anzeichen von Schwäche erkennen. Hans-Joachim Watzke reagiert auf Fragen nach der Rivalität leicht genervt. „Alle haben mich seit Jahren angesprochen: Warum sind die immer auf eins?“, sagte er beim Sportbusiness-Kongress Spobis. „Jetzt sind sie mal auf zwei, da müssen sie sich dann auch nicht für rechtfertigen. Weil: Am Ende können sie noch Meister werden. Sie haben auch eine gute Chance, Meister zu werden.“

Eine bessere hat: der BVB, der sich immerhin einen Patzer leisten könnte. Die Borussia hat nur bei Fortuna Düsseldorf verloren (1:2), die Bayern schmerzten besonders Unentschieden: auch gegen Düsseldorf, gegen Freiburg und Augsburg – abgesehen vom spektakulären 2:3 in Dortmund und dem 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach, das dort oben mit neun Punkten Rückstand ja auch noch mal eingreifen könnte. Am Samstag geht es zu Schalke 04 (18.30 Uhr).

Die übliche Taktik der Bundesliga-Trainer, vor jedwedem Gegner ausführlich zu warnen, verfolgt auch Lucien Favre. „Sie sind brandgefährlich. Sie können spielen, sie können kontern, sie sind gut, sehr gut, sehr geschickt“, sagte der Coach des BVB über Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic. Das Trio hat 31 der 39 Frankfurter Tore erzielt.

Der BVB kann einiges dagegenhalten. Marco Reus (zwölf Tore) spielt wahrscheinlich in der Form seines Lebens, auf Jadon Sancho (sechs Tore und zehn Vorlagen) blickt nicht nur der Meister aus München neidisch. „Weltklassespieler zu holen, ist ganz einfach. Die nimmst du einfach, wenn du kannst“, sagt Watzke nicht ohne Stolz. „Aber einen Sancho mit 16 oder 17 so zu analysieren, dass du sagst: Diese sieben oder acht Millionen riskierst du. Das ist sehr schwer und kann auch schiefgehen.“ (dpa)

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