Dortmund feiert die Super-Joker Götze und Alcacer

Paco Alcacer ist bei Dortmund der Mann der Stunde. | dpa

Beim wilden Jubeltanz vor der bebenden Südtribüne war Mario Götze endlich wieder mittendrin statt nur dabei. Ausgelassen hüpfte er herum, dann legte er seinen Arm um Super-Joker Paco Alcacer. Die beiden Matchwinner des Tabellenführers Borussia Dortmund genossen die emotionalen Momente nach dem irren 4:3 (0:1) gegen den FC Augsburg in vollen Zügen.

„Wir haben uns alle für Mario Götze gefreut“, sagte Sebastian Kehl, der Leiter der Lizenzspielerabteilung. Erstmals brachte Lucien Favre den WM-Helden von 2014 in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga und nur sieben Minuten später traf Götze zum zwischenzeitlichen 3:2 (84.).

Über sein erfolgreiches Saison-Debüt wollte der 26-Jährige danach nicht reden. Doch die Befreiung war ihm deutlich anzumerken. Götze warf Kusshände ins Publikum und scherzte nach Spielschluss herum. Er schnappte sich das Trikot seines bei Augsburg eingewechselten Bruders Felix, zeigte drauf und sagte mit einem breiten Grinsen: „Der wahre Götze“.

Den Dortmunder Verantwortlichen fiel nach Götzes Auftritt ein Stein vom Herzen, das leidige Dauerthema hatte in den vergangenen Wochen den sportlichen Höhenflug ein wenig überschattet.

Die Frage nach dem Stürmer Nummer eins ist aber klar beantwortet. Paco Alcacer verzückte seine Mitspieler und die Fans nach seiner Einwechslung nach einer Stunde mit einem Dreierpack (62., 80. und 90.+6) und hat nach drei Bundesligaspielen schon sechs Treffer erzielt. Das ist in der Bundesligageschichte nur dem Hamburger Gert Dörfel 1963 gelungen. „Das war ein sehr, sehr, sehr guter Transfer“, sagte Favre.

Alcacer blieb nach seinem Galaauftritt bescheiden. „Für einen Stürmer sind Tore immer wichtig, aber der Erfolg der Mannschaft steht über allem“, sagte der Spanier. Bis Saisonende ist der 25-Jährige vom FC Barcelona ausgeliehen, danach besitzt der BVB eine Kaufoption für 25 Millionen Euro. „Ich fühle mich hier sehr wohl und kann mir vorstellen, über das Jahr hinaus in Dortmund zu bleiben“, sagte Paco Alcacer, der mit der letzten Aktion des Spiels einen Freistoß zum Sieg verwandelte. Es war bereits das zwölfte Jokertor der Dortmunder in dieser Spielzeit.

In der vergangenen Saison führte der BVB nach sieben Spielen die Tabelle ebenfalls souverän an, dann folgte der Absturz. „Davon gehe ich dieses Mal nicht aus. Die Mannschaft zeigt eine ganz andere Stabilität. Die Entwicklung ist vorangeschritten. Wir haben große Ziele“, sagte Kehl und genoss wie Götze und Alcacer den Augenblick. (sid)