Bilanz: Raeren-Eynatten und Amel mischen Oberhaus auf

Sebastian Aritz (links) vom RFC Raeren-Eynatten und Youness El Abbadi (rechts) vom KFC Amel kämpften beim Aufeinandertreffen beider Klubs im April 2018 um den Ball. Archivbild: David Hagemann | 4

Die Saison des RFC Raeren-Eynatten endete somit leider mit einem kleinen Wermutstropfen. Zwar erklärte Präsident Walther Collubry schon vor dem Endrundenspiel, dass ihm ein Verbleib in der 1. Provinzklasse ebenfalls Recht wäre, doch bei einigen anderen – vor allem bei Trainer Jonathan Negrin – überwog die Trauer und Frustration über den verpassten Aufstieg. „Die Gruppe nimmt die Erfahrung aus den zwei Endrundenspielen mit, genau wie ich. Es war aber erst meine zweite Saison als Trainer einer ersten Mannschaft, wenn man das halbe Jahr in Kelmis nicht einbezieht“, versuchte Negrin dennoch etwas Positives zu finden.

„Ich denke, die Mannschaft kann sich noch in einigen Bereichen verbessern“, so Negrin.

In der regulären Saison setzten die Raeren-Eynattener ihre gute Form aus der Hinrunde fort und beendeten die Saison mit 71 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Auf zwei schmeichelhafte Unentschieden zum Jahreswechsel begann mit dem 2:0-Derbysieg eine neue Erfolgsserie. Sieben aufeinanderfolgende Spiele gewannen die Schwarz-Gelben, darunter das famose 5:4 gegen Banneux und zum Abschluss das herausragende 4:0 bei Meister Warnant. Für einen Angriff auf den bis dato souveränen Spitzenreiter war es jedoch zu spät. Sechs Siege aus den verbleibenden neun Spielen reichten allerdings, um sich konstant mit zehn Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz abzusetzen. „Es wird kompliziert, dies in der nächsten Saison besser zu machen. Aber ich denke, die Mannschaft kann sich noch in einigen Bereichen verbessern“, setzte sich Negrin bereits neue Ziele. Bemerkenswert ist zudem, dass der RFC trotz des breiten Kaders lange Zeit mit personellen Problemen zu kämpfen hatte. Neben den Jugendspielern kamen ebenfalls Rückkehrer und sogar Reservisten zum Einsatz.

„Der Tabellenplatz liegt weit über unseren Erwartungen“, sagt Peter Jates.

Vergleichbar gut lief es für den KFC Amel, der jedoch etwas mehr von der langen und eisigen Winterpause beeinträchtigt wurde. Der Aufsteiger knüpfte zunächst an die vielversprechenden Leistungen über weite Strecken der Hinrunde an, mussten aber dann die Verfolgergruppe ziehen lassen und geriet nach dem Osterwochenende sogar kurzzeitig ins Schwitzen. „Nach dem Osterwochenende wurden wir ein bisschen nervös“, erinnerte sich Peter Jates an die Niederlagen gegen die späteren Absteiger Minerois und Melen zurück. Aber spätestens mit dem überzeugenden Auftritt in der zweiten Auflage des Derbys leiteten die Grün-Weißen den Klassenerhalt endgültig ein. Auf das unglückliche Unentschieden gegen Raeren-Eynatten folgten drei Siege, die letzten Endes einen großen Druck von allen Schultern nahmen.

Zum Abschluss sprang trotz des dünnen und verletzungsanfälligen Kaders ein beachtlicher Rang fünf heraus, den Jates jedoch nicht zu hoch bewerten wollte: „Der Tabellenplatz liegt weit über unseren Erwartungen. Aber davon lassen wir uns nicht blenden. Durch die sechs Absteiger, wovon vier sehr schnell feststanden, waren es am Ende nur zehn Punkte Abstand auf die anderen beiden.“

Abseits des Spielgeschehens war die Freude der Ameler leider nicht ganz so groß. Zur kommenden Saison freut sich der KFC daher umso mehr über den Aufstieg des KFC Weywertz. „Sportlich war alles perfekt. Wir haben lange versucht aufzusteigen und dann wahrscheinlich den schlechtesten Moment erwischt, mit dem Abstieg von Weywertz und den 34 Saisonspielen“, trauerte Jates höheren Zuschauerzahlen und kürzen Ausfahrten nach.