Ferrari inszeniert sich selbst - und träumt vom Titel

<p>Der in mattem Rot gehaltene Wagen trägt den Namen SF90 als Hommage an den 90.Geburtstag der Scuderia in diesem Jahr.</p>
Der in mattem Rot gehaltene Wagen trägt den Namen SF90 als Hommage an den 90.Geburtstag der Scuderia in diesem Jahr. | afp/Ferrari Press Office

Der in mattem Rot gehaltene Wagen trägt den Namen SF90 als Hommage an den 90.Geburtstag der Scuderia in diesem Jahr. Vorgestellt wurde der Bolide in einer pompösen Präsentation in Maranello. Anders als die Konkurrenten Mercedes oder Red Bull, die ihre Wagen unter der Woche recht schlicht in Silverstone präsentiert hatten, inszenierten sich die Italiener selbst.

37 Minuten lang führte die Scuderia ihre (Erfolgs)-Geschichte im Motorsport vor und sprach vom Mythos Ferrari: Als am Ende der SF90 untermalt mit dramatischer Musik, Nebelschwaden und einer Lasershow aus dem Boden auftauchte, klatschten Vettel und Co. begeistert. Das alles zeigt, wie groß die Sehnsucht nach Erfolgen und Titel ist.

Zwölf quälende Jahre ist es her, dass Kimi Räikkönen 2007 für Ferrari triumphierte. Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher holte gar fünf WM-Titel mit den Italienern und genießt Legendenstatus. Allerdings fuhr selbst Schumacher nach seinem Wechsel von Benetton bereits in seinem fünften Jahr für die Scuderia, als es endlich mit dem ersten Titel klappte.

Das macht Hoffnung, doch Vettel und Leclerc wissen, dass in der Saison 2019 nichts anderes als der Weltmeistertitel zählt. Am 17. März steigt der WM-Auftakt in Melbourne. „Sebastian ist hungrig wie eh und je. Er weiß, dass das gesamte Team hinter ihm steht“, sagte Ferrari-Vorstand Louis Camilleri: „Wir beginnen jetzt ein neues Kapitel.“ Und zwar eines mit Charles Leclerc (Monaco) als neuem Vettel-Teamkollegen und Mattia Binotto als Chef an der Spitze der Scuderia. „Ferrari heißt Leidenschaft, Exzellenz, Tradition“, sagte Binotto: „Wir wollen gemeinsam das nächste Level erreichen.“ Leclerc, 21 Jahre alt und eines der hoffnungsvollsten Talente der Königsklasse, führte sich mit einem freundlichen „Ciao a tutti!“ ein und sprach von einem „Traum, der wahr geworden ist“.

Vettel und Leclerc wissen, dass in der Saison 2019 nichts anderes als der Weltmeistertitel zählt.

Die größten Konkurrenten sind natürlich auch in diesem Jahr Mercedes und der amtierende Champion Lewis Hamilton, der in den vergangenen fünf Jahren viermal triumphierte. Dass Ferrari schon 2018 mehrfach schneller als Mercedes war, sei positiv zu bewerten, meinte Binotto.

Dazu kommen die vielen neuen Regeln, die alle Teams vor hohe Hürden stellen. Die größten Änderungen betreffen die Front- und Heckflügel, die jeweils breiter ausfallen und dabei weniger komplex sind.

Der Weltverband FIA erhofft sich durch das neue Reglement nun wieder deutlich häufiger enge Duelle auf der Strecke – und Ferrari erhofft sich eine Wachablösung im Duell mit Mercedes. (sid)

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