Tom Brady führt Patriots in Richtung Super Bowl

Tom Brady und Drew Brees haben eine Menge gemeinsam, nicht nur ihr für Profisportler geradezu biblisches Alter. „Ach, wir sind beide ein klitzekleines bisschen ehrgeizig“, sagte Brady mit einem Augenzwinkern. „Dass wir beide noch mithalten können, ist ein großes Privileg“, betonte der Quarterback der New England Patriots.

Der 41-jährige Brady zog am Wochenende mit den Patriots ebenso ins Conference-Finale der NFL ein wie Brees, der am Dienstag seinen 40. Geburtstag feiert, mit den New Orleans Saints. New England ließ den Los Angeles Chargers beim 41:28 keine Chance, die Saints kamen nach einem 0:14-Rückstand gegen Titelverteidiger Philadelphia Eagles noch zurück und gewannen 20:14.

Im Rennen um die Super-Bowl-Teilnahme kommt es nun zum Kampf der Generationen: Im Championship Game der American Football Conference (AFC) treten die Patriots am kommenden Montag (00.40 Uhr MEZ) bei den Kansas City Chiefs mit Quarterback-Jungstar Patrick Mahomes (23) an. Als Brady 2002 seinen ersten von insgesamt fünf Super-Bowl-Titeln gewann, war Mahomes gerade einmal sechs Jahre alt.

Brady schießt in Richtung Kritiker: „Jeder denkt, wir sind schlecht und können keine Spiele mehr gewinnen.“

„Jeder denkt, wir sind schlecht und können keine Spiele mehr gewinnen. Wir werden sehen, das wird Spaß machen“, sagte Brady, der mit seinen Patriots zur Abwechslung als Außenseiter in die Partie geht. New England konnte sich in dieser Saison auf die Heimstärke verlassen, auswärts zeigte das Team aus Massachusetts dagegen Schwächen. In der National Football Conference (NFC) empfängt Brees mit den Saints die Los Angeles Rams um Quarterback Jared Goff (Sonntag, 21.05 Uhr MEZ). Der 24-Jährige steht ebenso wie Mahomes für die Wachablösung in der NFL, Brady und Brees stemmen sich dagegen. Die Erfolge der beiden Altstars sind schwer erkämpft, beide gelten als ehrgeizige Perfektionisten, die härter arbeiten als die Konkurrenz. Um Brees‘ legendären Siegeswillen ranken sich in der Kabine viele Geschichten, sei es beim Tischtennis, Golf, Baseball, Tennis, Basketball oder Wasserski. Gewinnen will der gebürtige Texaner immer. Nach einer Niederlage trainiert Brees noch härter und weist seinen Gegner beim nächsten Mal in die Schranken.

Dank ihrer herausragenden Fähigkeiten jagen Brady und Brees in der NFL einen Rekord nach dem anderen. Während Brees bei den geworfenen Yards mit 74.437 komfortabel vor Brady (70.514) führt, liefern sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Touchdown-Pässen. Derzeit liegt Brees mit 520 auf Platz zwei, Brady folgt mit 517 auf dem dritten Rang. Angeführt wird die Liste vom bereits zurückgetretenen Peyton Manning (539).

Das Verhältnis der beiden ist trotz von gegenseitigem Respekt geprägt, auch wenn Brees immer ein bisschen im Schatten des „Greatest of all time“ agieren musste. „Ich halte sehr viel von ihm, er ist ein großartiger Spieler und Anführer“, sagt Brady über Brees. Der gab die Komplimente zurück: „Ich weiß nicht, ob es in diesem Spiel einen Typ gibt, der disziplinierter, mental härter und so unglaublich beständig ist wie Tom.“ (sid/mn)