„Maximiser“ schreibt Dartsgeschichte - Lob von Legende Taylor

Max Hopp durfte jubeln. | Photo News

Fassungslos schlug Max Hopp im Moment seines größten Triumphes die Hände vors Gesicht. Sein letzter Dart steckte im Bulls Eye – der historische Erfolg des „Maximisers“ war perfekt. Der 21-Jährige gewann bei der German Open in Saarbrücken sensationell den Titel, als erster Deutscher entschied er ein Turnier auf der Tour des führenden Darts-Weltverbandes PDC für sich.

„Mir fehlen die Worte“, sagte Hopp, während die 3.000 begeisterten Zuschauer in der Saarlandhalle den Mann des Abends lautstark mit „Allez Hopp“-Sprechchören feierten. „Keiner kann sich vorstellen, was mir dieser Erfolg bedeutet. Ich bin überwältigt.“ In einem dramatischen Match über 15 Legs sicherte sich Hopp im Finale mit 8:7 den Sieg gegen den stark favorisierten Engländer Michael Smith. Zwischenzeitlich hatte Hopp noch 3:6 zurückgelegen.

„Ich hatte mich zwischendurch aufgegeben, ich habe nicht mehr daran geglaubt“, sagte Hopp zu seiner Aufholjagd, die im spektakulären 121er-Finish im letzten Leg und schließlich im Bulls Eye, dem Mittelpunkt der Scheibe, endete. „Ich weiß nicht, ob es Glück war, aber der Pfeil ging rein“, sagte Hopp im Interview mit der Webseite „dartn.de“.

Gratulationen erreichten Hopp unter anderem vom erfolgreichsten Spieler der Darts-Geschichte. „Ich bin überglücklich für Max Hopp. Gut gemacht, Kumpel“, schrieb Phil „The Power“ Taylor bei Twitter.

Auf dem Weg zum Endspiel warf der Deutsche unter anderem Titelverteidiger Peter Wright (2. Runde), Vorjahresfinalist Benito van de Pas (Achtelfinale) und Weltmeister Rob Cross (Halbfinale) aus dem Turnier. Auch gegen den Engländer Cross war Hopp beim entscheidenden Dart im zwölften Leg ein 121er-Finish mit Bulls-Eye-Finish gelungen. Starspieler Michael van Gerwen scheiterte bereits überraschend im Viertelfinale an Ian White, der im Halbfinale gegen Smith das Nachsehen hatte. Nach einem enttäuschenden vergangenen Jahr ist der Sieg in Saarbrücken ein erster Meilenstein für Hopp – und ein Mutmacher. Für die WM im vergangenen Jahr hatte sich der Rechtshänder nicht einmal qualifiziert. Jetzt hat er das Ticket für den Alexandra Palace sowie zahlreiche weitere große Turniere im Herbst aufgrund der umgerechnet 28.800 Euro Preisgeld praktisch sicher. Neben zahlreichen kleineren Turnieren wartet Ende Juli das World Matchplay, die inoffizielle „Sommer-WM“, bei der Hopp als erster Deutscher überhaupt teilnehmen wird. Motivation und Begeisterung könnten nach dem historischen Erfolg in Saarbrücken kaum größer sein. (sid)