Weismeser muss nach Mordversuch zehn Jahre in Haft

Mit Schlägen hatte der Angeklagte die 34-Jährige lebensgefährlich verletzt und dann bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Illustrationsbild: dpa | 4



Ein anonymer Anrufer hatte an diesem Tag die Rettungsdienste zum Parkplatz hinter dem Roten Kreuz in Malmedy geleitet.

Dort fanden die Helfer die 34-Jährige mit schweren Verletzungen im Kofferraum ihres eigenen Fahrzeugs. Die Frau hatte erklärt, dass ihr ehemaliger Lebensgefährte, Vater ihrer beiden Kinder, sie geschlagen und gewürgt und dann in den Kofferraum gesperrt habe. Sie hatte sich nach den Angaben von La Meuse am Morgen der Tat zu dessen Wohnung begeben, damit dieser einige Dokumente unterzeichnete, die in Verbindung mit der Trennung standen.

Das Paar war zu diesem Zeitpunkt seit zwei Monaten getrennt. Dabei war es zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf der Mann die 34-Jährige mehrfach geschlagen und bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Nachdem er das Fahrzeug mit der Schwerverletzten auf dem verlassenen Parkplatz abgestellt hatte, reinigte er zunächst seine Wohnung und entsorgte seine Kleidung, bevor er gegen 14 Uhr selbst die Rettungsdienste alarmierte, ohne jedoch seinen Namen zu nennen. Die Frau war in seinem lebensbedrohlichen Zustand, als sie aufgefunden wurde.

Der Mann hatte die Tat während der gesamten Ermittlungen stets geleugnet und behauptet, er habe einige „Araber engagiert“, um der Frau Angst einzujagen.

Vor Gericht räumte er schließlich ein, dass er gegenüber der Frau gewalttätig geworden sei, allerdings nicht in der Absicht, sie zu töten. Die Anklage lautete auf Mordversuch, wobei die Staatsanwaltschaft 18 Jahre Haft gefordert hatte. Das Gericht befand den Mann für schuldig und verurteilte ihn zu zehn Jahren Haft. (belga/pf)