Kernphysiker: „Belgische Akw sind sicher und zuverlässig“

Das Kernkraftwerk von Doel. | reporters

Nach dem Ausfall des gesamten Atommeilers von Doel am Wochenende – Doel 4 wurde am Montagmorgen (früher als geplant) wieder hochgefahren – plädiert er für einen wissenschaftlichen Ansatz beim Atomausstieg. „Wir können mit weniger Kernkraft auskommen.“ Doch die Umstellung auf grüne Energie gehe noch nicht schnell genug.

Mit der verbreiteten These, Kernenergie sei veraltet und unzuverlässig, ist Severijns nicht einverstanden. „In Kernkraftwerken steht die Sicherheit an erster Stelle. Betreiber Engie Electrabel ist dafür verantwortlich, und verschiedene Gremien wie die Aufsichtsbehörde Fank behalten das im Auge. Der Kernphysiker stellt fest, dass es in den belgischen Kernkraftwerken nicht mehr Zwischenfälle als früher gibt; sie werden nur jedes Mal gemeldet. Unsere Gesetzgebung verpflichtet die Kernkraftwerke, jeden Vorfall zu veröffentlichen. „Zwischen 2011 und 2018 gab es weniger Zwischenfälle in den Reaktoren Doel 1 und 2 als im Kernkraftwerk Borssele jenseits der Grenze in den Niederlanden. Es ist aber so, dass in unserem Land jeder Vorfall gemeldet wird, im Ausland nur dann, wenn ein Sicherheitsrisiko besteht.“ Severijns sieht keine Probleme für die Stromversorgung, als Doel komplett vom Netz war. „Im Sommer wird weniger Strom verbraucht. Zudem können wir aus Frankreich und den Niederlanden importieren, und es gibt zusätzlichen Strom aus den Gaskraftwerken.“ (gz)