RWE-Mitarbeiter blockieren Zufahrten zu den Kraftwerken

Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE blockierten am Montag Zufahrten zu den Tagebauen und Kraftwerken im Rheinischen Revier. Nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst droht bei RWE möglicherweise ein Stellenabbau. | Oliver Berg/dpa

An verschiedenen Mahnwachen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft IG BCE etwa 4.000 Beschäftigte. „Die Kollegen haben Angst um ihre Zukunft und Arbeitsplätze“, sagte Gewerkschaftssprecher Manuel Rendla. Die Mahnwachen seien bis zum Mittag geplant.

Nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst droht bei RWE möglicherweise ein Stellenabbau. Am Braunkohle-Tagebau Hambach hängen nach Unternehmensangaben 4600 Arbeitsplätze. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hatte Anfang Oktober die Rodung des Hambacher Forsts bis zu einem endgültigen Urteil untersagt. RWE kündigte danach an, die Förderung im Tagebau zu drosseln.

Aktivisten besetzen am Rande des Braunkohletagebaus drei leer stehende Häuser.

Die Aktionen am Montagmorgen hatten nach Konzernangaben keine Auswirkungen auf die Stromproduktion. Diese sei durch eine Notbesetzung gesichert, sagte ein RWE-Sprecher. Die Aktivisten am Hambacher Forst lasssen indes weiter von sich hören. Erst dringen sie in leere Häuser ein, dann tauchen sie im Tagebau auf. „Hambi bleibt“ ist weiter ihre Parole. Braunkohle-Gegner haben am Sonntag kurzzeitig den Abbau im Hambacher Tagebau gestoppt. Nach Angaben der Polizei in Aachen waren am Morgen mehr als 30 Menschen in das Tagebauloch eingedrungen. Aus Sicherheitsgründen sei der Betrieb etwa eine Stunde lang eingestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. Etwa ein Drittel der Aktivisten habe das Gelände dann von sich aus verlassen. Die übrigen seien von der Polizei herausgeführt worden und hätten eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs bekommen. Seit Samstag halten sich am Rande des Braunkohletagebaus Aktivisten in drei leer stehenden Häusern auf. Die Gebäude, aus denen die Bewohner bereits ausgezogen sind und die inzwischen dem Energiekonzern RWE gehören, sollen künftig dem Tagebau weichen. Sie befinden sich im Kerpener Stadtteil Manheim. Die Protestgruppe hängte ein beschriftetes Stofftuch an das Garagentor eines gelb getünchten Hauses. „Manheim lebt. Hambi bleibt“, stand darauf. RWE sprach am Sonntag in einer Mitteilung von vier besetzten Häusern und erklärte: „Die widerrechtliche Besetzung … werden wir nicht dulden“. Alle damit in Zusammenhang stehenden Straftaten würden zur Anzeige gebracht.

In den vergangenen Wochen hatte die Polizei in Nordrhein-Westfalen im Hambacher Forst bei Köln mit großem Aufwand 86 von Umwelt-Aktivisten gebaute Baumhäuser abgebaut. Das Oberverwaltungsgericht Münster verfügte Anfang Oktober einen Rodungsstopp. (dpa)