Ist Aachens Luft besser als man dachte?

Je nachdem, wo man die Luftqualität misst, sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Illustrationsfoto: dpa | 4

„Über das gesamte Stadtgebiet gesehen, bleiben die Schadstoffwerte unterhalb der EU-Normen.“ Das hat die Stadt laut Berichten der „Aachener Nachrichten“ und der „Aachener Zeitung“ als Ergebnis neuer Messungen verkündet.

„Deutlich bessere Luft als bisher angenommen“, so lautet das Fazit dieser Messungen, die an 24 verschiedenen Messstellen im Stadtgebiet durchgeführt wurden. An 16 Stellen blieb man unter dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft. Und auch der Durchschnittswert aller Messstationen bleibt unterhalb dieses Grenzwertes.

Die Standorte der Messungen sind entscheidend.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) ließ gegenüber der Aachener Presse durchblicken, dass die Messpunkte, die als Basis für das Gerichtsurteil über Dieselfahrverbote gelten, sich allesamt an besonders verkehrsreichen Stellen des Stadtgebietes befanden. Jetzt habe man auch an ruhigeren Stellen Messpunkte eingerichtet; der Oberbürgermeister hält deshalb das jetzige Ergebnis für repräsentativer.

Am Elisenbrunnen beispielsweise, wo zwar sehr viele Autobusse, aber kaum Personenkraftwagen fahren, sei die Luft nur relativ wenig mit Stickoxiden belastet, hieß es. Auch sei bei den neuen Messungen aufgefallen, dass die Luftqualität schon wenige Meter vom Straßenrand entfernt gegenüber den bisherigen Messpunkten unmittelbar am Straßenrand deutlich besser sei.

Das deutsche Bundesverwaltungsgericht hatte in einem Grundsatzurteil die Stadt dazu verpflichtet, Dieselfahrverbote im Luftreinhalteplan vorzusehen. Ob dies durch neue Messungen infrage gestellt ist, wird sich zeigen. (mako)