216 Munters-Mitarbeitern droht die Arbeitslosigkeit

Die Unternehmensleitung ihrerseits verwies auf die Zahl von 211 Vollzeitäquivalenten, die sich bei einer effektiven Schließung des Werks ergeben. Die überraschende Ankündigung erfolgte im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsratssitzung.

Das in der Industriezone Les Plénesses angesiedelte Unternehmen, das in der Belüftung und Kühlung von Rechenzentren tätig ist, hatte 2016 einen 24-Millionen-Euro-Vertrag mit Facebook unterzeichnet, wodurch Dutzende von Mitarbeitern eingestellt werden konnten und die Belegschaft auf mehr als 200 Mitarbeiter anstieg. Nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen war die Direktion jedoch nicht in der Lage, die plötzliche Expansion zu bewältigen, obwohl die Mitarbeiter insgesamt rund 14.000 Überstunden leisteten.

2018 schrieb das Unternehmen zudem rote Zahlen, da trotz voller Auftragsbücher keine Gewinnmargen erzielt wurden. Die Arbeitnehmerseite sprach von Missmanagement. Dieses betraf auch die fehlerhafte Organisation, die zu Lieferverzögerungen führte. Außerdem, so ein weiterer Vorwurf, habe man die kleineren Kunden vernachlässigt. Die Aussichten für 2019 waren alles andere als rosig.

Nun hat die Muttergesellschaft mit Sitz in Schweden beschlossen, den Standort zu schließen. Im Jahr 2008 hatte Munters das Familienunternehmen Toussaint-Nyssenne in Dison übernommen, das zu diesem Zeitpunkt 120 Mitarbeiter beschäftigte.

Munters ist führend in der Entwicklung und Produktion energieeffizienter Befeuchtungs- und Kühltechnik. Diese Anwendungen können z. B. Industrieprozesse, Produktion, Veredelung, Oberflächenbehandlung, Bewahrung von Kunstgegenständen, Schutz von Servern und Computerräumen, usw. umfassen.

„Nach einer gründlichen Marktanalyse musste die Gruppe zu dem Schluss kommen, dass es nicht mehr möglich ist, die Produktionsaktivitäten auf dem europäischen Markt aufrechtzuerhalten. Diese Absicht wurde daher im Zusammenhang mit einer signifikanten Änderung des Umfangs des Geschäfts von Munters formuliert, dessen Absicht es ist, die gesamte Produktionstätigkeit für den Geschäftsbereich Rechenzentren in Europa einzustellen“, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung. . Heute arbeiten mehr als 3.900 Mitarbeiter in über 30 Ländern an der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb der Systeme.

Nach Hexcel, Emerson und Jacques ist Munters das vierte größere Unternehmen im Bezirk Verviers, das binnen weniger Monate seine Schließungsabsichten ankündigte. Die Arbeitnehmer seien von den Umstruktierungsplänen überrascht worden, auch wenn die internen Schwierigkeiten für sie offensichtlich waren, hieß es. Die erste Phase der Renault-Prozedur läuft. „Wir werden unser Bestes tun, um die sozialen Auswirkungen dieser Ankündigung zu minimieren“, erklärte die Geschäftsführung. (hegen)