Waldkindergarten im Norden der DG in Planung

<p>Beim Waldkindergarten sind die Kinder den ganzen Tag über in der Natur unterwegs. Es wird sehr viel Wert auf das freie Spiel gelegt.</p>
Beim Waldkindergarten sind die Kinder den ganzen Tag über in der Natur unterwegs. Es wird sehr viel Wert auf das freie Spiel gelegt. | privat

Die VoG Natur- und Waldkinder (NaWaKi), eine zehnköpfige Gruppe, hat sich zum Ziel gemacht, im Norden der DG einen Waldkindergarten auf die Beine zu stellen. Die engagierten Mütter und Väter haben schon viel Zeit in dieses Projekt gesteckt. Das Konzept steht auf dem Papier, jetzt muss der passende Rahmen gefunden werden. „In Deutschland gibt es staatlich anerkannte Waldkindergärten schon seit den 1990er Jahren. Bei uns sind sie noch nicht so bekannt. Es ist schon so, dass wir hier Pionierarbeit leisten“, erzählt Mitinitiatorin Marie Bontemps.

Derzeit suchen die Initiatoren ein geeignetes Grundstück.

Beim Waldkindergarten, sind die Kinder, wie der Name schon sagt, den ganzen Tag über in der Natur unterwegs – außer bei Sturm oder Gewitter. Es wird sehr viel Wert auf das freie Spiel gelegt. Die Kindergärtner bzw. Betreuer gehen spontan auf das ein, was die Kinder beschäftigt oder interessiert. In Empfang genommen werden die Kinder an einem Bauwagen, einer Hütte oder einem Haus in Waldnähe. „Die Natur ist besonderes geeignet, unseren Kindern eine freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. Sie bietet viel Raum und Anregung, für die Entwicklung der Potenziale jedes einzelnen Kindes und setzt ihnen gleichzeitig natürliche Grenzen. Die Kinder lernen sich als Teil eines Ganzen zu begreifen und bauen eine enge Beziehung zur Natur auf“, so Marie Bontemps.

Derzeit sind die Initiatoren damit beschäftigt, ein geeignetes Grundstück zu finden. Danach müssen administrative Hürden genommen werden, da es diese Form der Kinderbetreuung in der DG noch nicht gibt. Eine Möglichkeit wäre die Zusammenarbeit mit einer Grundschule, bei der der Waldkindergarten dann eine zusätzliche Gruppe zum bestehenden Angebot sein könnte. Wichtig dabei wäre, dass die beteiligten Partner die Kooperation als bereichernd empfinden. „Die Details, wie wir unseren Wunsch realisieren, werden sich im Laufe der Zeit klären“, ist Mitinitiatorin Anne-Catherine Leclerc zuversichtlich und betont: „Das Angebot ist nicht elitär und wir sehen uns auch nicht als Konkurrenz zum klassischen Kindergarten, sondern als Ergänzung. Es ist eine andere Formel für andere Bedürfnisse“.

Kinder sollen Gemüse anbauen, ernten und verarbeiten.

Marie Bontemps unterstreicht den lebenspraktischen Ansatz des Waldkindergartens. „Dieser Ansatz will die Kinder befähigen, in ihrem Lebensraum Kindergarten die Aufgaben zu bewältigen, die sich aus dem Zusammenleben und den Bedürfnissen der in dieser Gemeinschaft lebenden Menschen ergeben. Denn zum Leben gehört auch die echte Arbeit, die getan werden muss und dem Kind vermittelt: ‚Ich kann was und werde gebraucht‘. Die Erfahrung des Gebrauchtwerdens ist für Kinder der stärkste Motor, aus eigener Initiative und Motivation zu handeln.“ So ist zum Beispiel das Anlegen eines Gemüsegartens vorgesehen. Die Ernte sollen die Kinder dann mit den Betreuern gemeinsam verarbeiten.

Die zehnköpfige Gruppe hat bereits mehrere Waldkindergärten in der Region besucht, um dort Ideen zu sammeln. Auch mit der Eifeler Gruppe, die ebenfalls in der Planungsphase eines Waldkindergartens steckt, stehen sie in Kontakt.

Das Konzept stellen die Initiatoren diesen Mittwoch bei ihrer Netzwerkveranstaltung vor. Dazu eingeladen sind neben potenziellen Unterstützern auch interessierte Eltern. „Wir freuen uns auch über Handwerker, potenzielle Sponsoren, Ehrenamtliche, Grundstücksbesitzer oder jegliche Art von möglichen Kooperationspartnern“, so die Organisatoren.

Die Projektvorstellung und Netzwerkveranstaltung findet statt am Mittwoch, 27. März, um 19 Uhr in der Brasserie Camping Hertogenwald (Oestraße 78) in Eupen.

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