Kreativtag: Porträts, Musik und spannende Kunst

„Das ist so ein DJ-Dingens“ ruft ein neunjähriger Junge in die heiligen Hallen des IKOB. Ein Viertklässler kennt den guten alten Plattenspieler nur als Werkzeug eines Discjockeys. Ein wirklich spannendes Kunstwerk, eine Installation schauen sich die Viertklässler der Eupener Schulen im IKOB an.

Wellenförmig hat der Künstler Fotos und Gegenstände wie eine alte Gitarre oder Omas Föhn und auch zwei Plattenspieler in einen Rahmen geordnet. „Wenn es richtig aufgebaut ist, kommt sogar Musik, und die Fotos bewegen sich“, verspricht die Museumsführerin. Die Kinder jedenfalls finden das spannend und kommen auch schnell auf die Intention des Künstlers, auch wenn die ersten Antworten eher pragmatisch sind. „Dem war halt langweilig“, meint einer. „Wir haben auch selbst Kunst gemacht“, sagt Fabian. Der Elfjährige hat einen Tiger gezeichnet. Jetzt will er im Museum sehen, wie die Profis Kunst machen. Schon am frühen Morgen hat sich die Fotografengruppe vom Sportplatz aufgemacht. Der achtjährige Elias möchte gerne lernen, wie man Fußballer richtig ablichtet. Das klappt heute leider nicht, da schlicht keine da sind. An der Tourismusinformation empfängt Elias Walpot seinen Namensvetter und dessen Kurskameraden, die bunt aus den verschiedenen Schulen der Gemeinde zusammengewürfelt sind. Stattdessen stehen Porträts auf dem Programm. Elias Walpot schaut erst einmal, was die mitgebrachten Fotoapparate können. Immerhin, eine Porträtautomatik ist die Regel.

Jetzt geht es darum, die Mitschüler so aufzustellen, dass daraus auch ein vernünftiges Porträt wird und kein Langweilerfoto, bei dem die Modelle nur an der Wand stehen und nichts tun.

„Ich möchte, dass die Kinder Selbstvertrauen entwickeln, damit sie die notwendigen Kommandos geben, wenn sie ein Foto stellen“, sagt Elias Walpot. Auch der Hintergrund ist Thema. Max merkt schnell, dass eine graue Wand eher suboptimal ist. Aber wenn man die Mitschüler richtig und kreativ hinstellt, kann selbst ein Bild an der grauen Wand ein Hingucker sein.

Sinfonieorchester aus Lüttich wählte kindgerechte Klassik aus.

Die Kinder finden es spannend, auch einmal mit den beiden Profikameras zu fotografieren und etwas über Zeit und Blende zu erfahren. Natürlich gibt es für jedes Kind auch einen Ausdruck des eigenen Bildes. Im Alten Schlachthof hingegen geht es feierlich zu, aber nicht ganz so sehr. Hans Reul hat nicht nur 120 Schüler aus Kelmis extra eingeladen, sondern sogar das Lütticher Sinfonieorchester. „Der Alain macht immer Quatsch“, kommentiert der BRF-Mann den Posaunisten, als er sein Instrument mit den ersten Takten des „Münchner Hofbräuhauses“ vorstellt. Aber es gilt nicht nur, die Instrumente kennenzulernen, sondern auch einmal richtig zu hören, wie so ein Orchester klingt. „Wir haben die Stücke für die Altersgruppe ausgewählt“, sagt Fagottist Pierre Kerrnemans.

Tatsächlich die Musik ist so ausgewählt, dass sie kindgerecht, aber nicht kindisch ist. Es sind schmissige Werke wie Verdis Triumphmarsch (Aida) oder Wilhelm Tell (Rossini), wo man sogar mitklatschen kann und zwischendurch die lebendigen Erklärungen von Hans Reul. „Ich möchte, dass die Kinder ein Sinfonieorchester kennenlernen und den Kindern diese Musik nahe bringen“, sagt Hans Reul. Illyas ist jedenfalls begeistert. „Ich will alle Instrumente lernen“, verkündet er selbstbewusst.

Aber auch anderes gibt es auf dem Kreativtag zu erleben. Eine Gruppe kleiner Töpfer ist schon fertig und spielt bis zur Mittagspause im Park. Andere lernen bei Irene K. zu tanzen oder lernen sogar Comics zu zeichnen.