Schließung der Chocolaterie Jacques, Entlassungen bei Emerson und Hexcel: 600 Menschen nahmen an Solidaritätsmarsch teil

Der Solidaritätsmarsch bewegte sich am Samstagvormittag über die Herbesthaler Straße in Richtung Industriezone. | Ralf Schaus



Vom Welkenraedter Bahnhof aus bewegte sich der Tross aus betroffenen Mitarbeitern, Familienangehörigen, Freunden und Unterstützern am Samstagmorgen um 10 Uhr mit Fahnen, Rasseln und Trillerpfeifen über die Herbesthaler Straße in Richtung Chocolaterie Jacques in der Eupener Industriezone, wo heiße Getränke und Schokolade – möglicherweise die letzten Riegel, die noch in Eupen produziert wurden – auf sie warteten.

Anne-Françoise Offermann von der CSC Nahrung und Dienste sprach von einem „enormen Erfolg“ der friedlichen Kundgebung und einem „starken solidarischen Zeichen“: „In den vergangenen Jahren haben die Mitarbeiter der Chocolaterie Jacques, die teilweise seit 35 Jahren in dem Unternehmen arbeiten, immer wieder auf soziale Vorteile verzichtet. Der Dank ist, dass sie heute vor der Schließung stehen und das trotz eines Jahresumsatzes von 12 Millionen Euro. Wir sind bereit zu kämpfen. Zu viel ist zu viel“, zeigte sie sich kämpferisch. Wie es scheint, haben die Mitarbeiter die Hoffnung auf ein gutes Ende noch nicht aufgegeben. Fabienne Lamby, CSC-Gewerkschaftsdelegierte bei Jacques, betonte, dass der Marsch vor allem symbolischen Charakter habe: „Es ist schön, diese Unterstützung und Solidarität zu erfahren, auch wenn es nichts an der Tatsache ändern wird.“

Auch andere Gewerkschaftsvertreter und Delegierte kamen zu Wort, drückten ihr Unverständnis über die Stellenstreichungen aus und wünschten den betroffenen Mitarbeitern viel Mut für die Zukunft.

Seit Ende Oktober ist bekannt, dass die Chocolaterie in Eupen schließen soll, und dass je rund 70 Arbeitsplätze bei den beiden anderen Unternehmen gestrichen werden sollen. Somit stehen 220 Jobs auf dem Spiel.