Demnach zahlte Burki 12.600 Pfund, das sind umgerechnet rund 14.100 Euro, an die Partnervermittlungsagentur, um, wie sie selbst vor Gericht sagte, „vielleicht den Mann meiner Träume und den Vater meines Kindes zu finden. Die Agentur versicherte mir, dass sie mir ausschließlich ‚Crème de la Crème‘-Singles vorstellen würde“.
Ein Richter befand nun, dass die Frau von der Agentur „betrogen wurde“. Seventy Thirty muss die Anmeldegebühr in Höhe von 12.600 Pfund vollständig zurückzahlen. Hinzu kommt eine Entschädigung in Höhe von 500 Pfund (560 Euro), um die enttäuschten Erwartungen der Frau auszugleichen. „Gertrude Stein (amerikanische Schriftstellerin, A.d.R.) behauptete einmal, dass jeder, der Geld hat und dennoch nicht glücklich ist, nicht weiß, wo er einkaufen soll. Nun, diese Frau war auf der Suche nach romantischem Glück, wurde aber dazu verleitet, im falschen Laden einzukaufen. Sie bezahlte viel Geld für Waren, die nie geliefert wurden“, so der Richter.
Die Agentur habe mit ihren mehr als 7.000 Mitgliedern geprahlt, während höchstens hundert Männer wirklich auf der Suche nach einer neuen Liebe gewesen seien. „Man kann das kaum als eine beträchtliche Zahl bezeichnen, aus der man wählen kann“, fügte der Richter hinzu. „Zumal Frau Burkis Erwartungen hoch waren: Sie wollte einen Mann, der zumindest einen gleichwertigen Lebensstil wie sie selbst hatte, vorzugsweise jemanden mit mehreren Domizilen. Und obwohl sie bereits drei Kinder hatte, wollte sie unbedingt ein viertes Kind.“
Weil keines der Mitglieder ihren Ansprüchen genügte, veröffentlichte Burki im April 2016 eine negative Bewertung im Internet, in der sie behauptete, die Vermittlungsagentur sei betrügerisch. Der Richterbefand jedoch, dass die Agentur „nicht grundsätzlich unehrlich“ sei und entschied, dass Burki aufgrund der geschäftsschädigenden Behauptung ihrerseits eine Entschädigung an die Agentur zahlen muss. Es handelt sich um einen Betrag in Höhe von 5.000 Pfund (5.600 EUR).
