Spaniens Regierung beschließt Exhumierung von Diktator Franco

<p>Jede Woche versammeln sich Hinterbliebene von Opfern des spanischen Diktators Francisco Franco auf dem zentralen Madrider Platz Puerta del Sol, um Gerechtigkeit für die Getöteten einzufordern.</p>
Jede Woche versammeln sich Hinterbliebene von Opfern des spanischen Diktators Francisco Franco auf dem zentralen Madrider Platz Puerta del Sol, um Gerechtigkeit für die Getöteten einzufordern. | Photo News

Man werde der Familie zunächst 15 Tage Zeit geben, um zu entscheiden, wo Francos Leichnam nach der Exhumierung aus dem „Tal der Gefallenen“ beerdigt werden soll, erklärte Justizministerin Dolores Delgado am Freitag nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Madrid. Das habe der Ministerrat beschlossen.

Die Familie des Diktators hatte zuletzt mitgeteilt, sie wolle einer Exhumierung nur dann zustimmen, wenn der Leichnam in ein angekauftes Familiengrab in der Almudena-Kathedrale von Madrid gebracht werde. Delgado bekräftigte am Freitag, man werde eine Verlegung in das Gotteshaus im Zentrum der Hauptstadt nicht zulassen. Die sozialistische Regierung befürchtet, dass die Almudena-Kathedrale durch das Franco-Grab zu einem Wallfahrtsort für Rechtsextreme werden könnte.

Um die Exhumierung wird seit Monaten gestritten.

Der Streit um die Umbettung des Franco-Leichnams hält seit vielen Monaten an. Sánchez hatte kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni 2018 angekündigt, die Gebeine Francos aus dem „Tal der Gefallenen“ an einen anderen Ort bringen zu wollen. Bisher ist das riesige Mausoleum bei Madrid eine Pilgerstätte für Menschen, die den toten Diktator verehren. (dpa)

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