Flanderns Ministerpräsident besucht katalanischen Regionalpräsidenten

Der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois (links) hat am Dienstag in Barcelona als erster ausländischer Regierungschef den neuen katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra (rechts) besucht. | afp

Offiziell ging es dabei um Wirtschaftsbeziehungen der beiden Teilstaaten, aber den flämischen Nationalisten sei die von Katalonien ausgegangene Unabhängigkeitsbewegung ein besonderes Anliegen, meinte Bourgeois, der auch auf das Schicksal der Vertreter der ehemaligen Regionalregierung zurückkam: „Es ist nicht normal, dass Menschen eingesperrt werden, weil sie Politik betreiben und demokratische Gesetze ausführen“, meinte der N-VA-Politiker. Flandern habe einen besonderen Platz in den Herzen der Katalanen, seitdem der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont Unterschlupf in Belgien gefunden habe, so Torra. Puigdemont war im Zuge eines verbotenen Unabhängigkeitsreferendums zunächst nach Brüssel geflohen und hält sich derzeit in Deutschland auf. Die Justiz in Schleswig-Holstein will ihn wegen des Vorwurfs der Veruntreuung ausliefern – aber nicht wegen Rebellion, dem Hauptvorwurf der spanischen Justiz. (sc)