Paasch fordert Essent auf, "diskriminierende Entscheidung rückgängig zu machen"

Der Energieanbieter Essent hat beschlossen, Energieverträge sowie Rechnungen nicht mehr in deutscher Sprache anzubieten. Ministerpräsident Oliver Paasch bezeichnet diese "Machenschaften" als illegal. | dpa



Zum Hintergrund: Anfang Oktober war bekannt geworden, dass „Essent“ seinen Kundendienst in deutscher Sprache einstellt. Ministerpräsident Oliver Paasch wurde unmittelbar aktiv, nahm Kontakt mit der deutschsprachigen Ombudsfrau auf und gab eine juristische Recherche in Auftrag, um zu überprüfen, ob diese „Machenschaften“ des Energieversorgers überhaupt legal seien. Ergebnis: Essent ist zwar ein privates Unternehmen, wurde aber mit einer Dienstleistung beauftragt, die im öffentlichen Interesse liegt und somit den koordinierten Sprachengesetzen unterliegt.

„Die Aufkündigung der Dienstleistungen in deutscher Sprache ist also nicht nur inakzeptabel sondern darüber hinaus auch noch illegal“, erklärt Paasch und beruft sich dabei auf ein eindeutiges Gutachten der Sprachenkontrollkommission. Paasch fordert den Energieversorger auf, seine „kundenfeindliche und diskriminierende Entscheidung sofort rückgängig zu machen.“

Auch wenn die Energiepolitik nicht zu den Zuständigkeiten der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehöre, sei die Regierung nicht bereit, diese Diskriminierung zu akzeptieren. Für den Fall, dass der Energieversorger ihrem Aufruf nicht Folge leiste, behalte die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft sich weitere Schritte vor, so der Ministerpräsident. (mitt)