Ossemann: „Zeitverlust bei Notdiensten ist ein Sicherheitsrisiko“

Alfred Ossemann: „„Ich denke, dass die Bürgerinnen und Bürger der deutschsprachigen Gemeinden das gleiche Recht auf funktionierende und ortsnahe Sicherheitsdienste haben, wie jeder andere Belgier auch.“ | GE-Archiv

Vor dem Hintergrund eines Zwischenfalls in der Gemeinde Amel, als der Krankenwagen erst nach einer Dreiviertelstunde eintraf, weil die Adresse nicht im GPS-System zu finden war, wollte Alfred Ossemann vom Provinzkollegium wissen, ob das von den Notrufzentralen sowie Ambulanzen genutzte Kartenmaterial sowie die GPS-Systeme aktuell seien, beziehungsweise in welchen Zeitabständen dieses aktualisiert würden.

Das Kollegium verwies in seiner Antwort auf die Bemühungen der Provinz, die in Zusammenarbeit mit den 84 Kommunen und den sechs Sicherheitszonen gemeinsam an der bestmöglichen Ausstattung der Verteilerzentren arbeite. Beispielsweise sollen Notrufe künftig direkt und ohne Zeitverlust an die jeweilige Sicherheitszone weitergeleitet werden, teilte Ossemann mit.

Außerdem verfüge die Provinz Lüttich mit dem „Groupement d’Informations Géographiques“ (kurz GIG) über ein leistungsfähiges Kartensystem, das in Kombination mit aktualisierten GPS-Systemen in den Fahrzeugen der Notdienste für mehr Sicherheit und vor allem Geschwindigkeit sorgen werde. Insgesamt sollen über das Sicherheitsnetzwerk Astrid rund 370.000Euro in Fahrzeuge und Sicherheitsinfrastruktur investiert werden, die dann wiederum direkt in den sechs Sicherheitszonen eingesetzt werden könnten.

Einerseits befürwortet Ossemann die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Neugestaltung beziehungsweise den Ausbau des jetzigen kartografischen wie strukturellen Systems. Andererseits sieht der SP-Provinzialrat weiteren Handlungsbedarf: „Ich denke, dass die Bürgerinnen und Bürger der deutschsprachigen Gemeinden das gleiche Recht auf funktionierende und ortsnahe Sicherheitsdienste haben, wie jeder andere Belgier auch. Hier werde ich auch künftig nachhaken. Im Großen und Ganzen bin ich der Auffassung, dass die Provinz in Sachen Ausstattung und Rahmenbedingungen mehr für die und in der DG leisten könnte. Daran werde ich intensiv arbeiten“, so Ossemann. (sc/red)