Trumps elf Minuten Funkstille auf Twitter

Nachdem das Twitterkonto @realDonaldTrump des US-Präsidenten Trump gesucht wurde, zeigt eine Internetseite des Kurznachrichtendienstes Twitter die Mitteilung "Sorry, diese Seite existiert nicht!" an. | dpa

Als Grund für die Deaktivierung nannte Twitter zunächst den „menschlichen Fehler“ eines Angestellten. „Der Account war elf Minuten lang abgeschaltet, wurde dann wiederherhergestellt“, hieß es in einer ersten Erklärung. „Wir untersuchen den Fall weiter und unternehmen Schritte, damit sich dies nicht wiederholt.“

Später schob Twitter nach, die Untersuchungen hätten ergeben, dass der Account von einem Kundenbetreuer des Unternehmens „an seinem letzten Arbeitstag“ abgeschaltet worden sei. Die Untersuchung laufe weiter.

Die Netzwelt reagierte prompt und vorwiegend hämisch. „Er ist ein Held, auf den wir gewartet haben. Mehr mehr mehr!“ Einer schrieb: „Nicht alle Helden tragen einen Umhang“. „Einige von uns haben dies nicht erlebt, können sie den (Account) bitte wieder abschalten?“, fragte ein anderer.

„Ihr habt einen guten Mitarbeiter verloren. Ihr braucht mehr wie ihn/sie“ und „Beste Nutzung eines letzten Tages überhaupt“, schrieben Twitter-Nutzer über den Täter. Andere hätten sich gewünscht, dass die Stille länger andauert: „Zu schade, dass es nicht für immer war.“ Ein Nutzer glaubt sogar, dass die symbolische Weltuntergangsuhr durch die kurzzeitige Abschaltung des Trump-Accounts für einen Moment eine Minute zurückgestellt worden sei, und fordert den Friedensnobelpreis für den ausgeschiedenen Twitter-Mitarbeiter.

Trump folgen auf Twitter mehr als 41 Millionen Menschen. Der US-Präsident versteht es sehr gut, den Kanal für sich zu nutzen. Er war schon im Wahlkampf das Herzstück seiner Kommunikation. Oft haben seine Nachrichten einen aggressiven Tonfall. Immer wieder beschimpft er auf Twitter politische Gegner oder ihm unliebsame Medien. Trump selbst hat erklärt, Twitter sei der beste Weg, um seine Botschaften ungefiltert zu verbreiten.

Das offizielle Twitter-Konto des US-Präsidenten war von dem Zwischenfall nicht betroffen. (dpa)