Agora und arsVitha präsentieren „Allegorien der Macht“

„Allegorien der Macht“ wird im Kino Corso gezeigt. | Cinemazero

Sind die globalen Kräfteverhältnisse festgefahren, ja unumkehrbar und sind somit nur mehr dystopische Zukunftsszenarien möglich?

Pasolinis letzter Film „Saló oder die 120 Tage von Sodom“ wurde seit seiner Entstehung im Jahr 1975 zensiert, verstümmelt, verboten: Sadistische Großbürger inszenieren ein grausames Ritual. Sie nehmen junge Menschen gefangen und missbrauchen sie als Folter- und Lustobjekte. Pasolinis Diagnose: „Die Mächtigen sind immer Sadisten, und wer Macht erdulden muss, dessen Körper wird zur Sache, zur Ware.“ Pasolini versetzt die Handlung in die Zeit der faschistischen Republik von Salò, die er gleichsam als Allegorie seiner eigenen Gegenwart versteht: der Zeit des neuen “totalen Faschismus„, der Konsumgesellschaft.

Vier Jahrzehnte nach der Premiere von „Salò“ und Pasolinis Ermordung im gleichen Jahr wird in dieser szenischen Reflexion der Frage nachgegangen, wie aktuell dieses, auch unter künstlerischen Gesichtspunkten, reifste Werk Pasolinis ist. Gideon Bachmann, langjähriger Wegbegleiter Pasolinis, erklärte nach der Uraufführung dieser Reflexion 2015, dass es der Autorengruppe gelungen ist, den Film in seiner allegorischen Bedeutung zugänglich zu machen und ganz im Sinne Pasolinis radikaler Gesellschaftskritik zu aktualisieren.

In dieser Reflexion werden keine Filmausschnitte gezeigt, wohl aber Fotos der Set-Fotografin Deborah Beer. Aufgrund der notwendigen Darstellung von Gewalt und Nacktheit ist der Zutritt für Jugendliche unter 16 Jahren nicht gestattet.Infos und Karten:

AGORA Theater

Am Stellwerk 2

B – 4780 St. Vith