Erschließungsstatus bei Baugrund heute immer wichtiger

In den letzten Jahren die große Ausnahme in der Eifel... - Schilder, mit denen Eigentümer Bauland „frei Hand“ anbieten. | 4

Der letztlich entscheidende Impuls bei der Suche respektive beim Erwerb von Baugrund ist und bleibt, so die einvernehmliche Erfahrung der Branche, „nahezu immer die Lage“, wie auch René Niessen von Elsen AG weiß, für den dieses Argument „ein wichtiges Kriterium bei der Suche nach attraktiven Standorten für Residenzen“ darstellt.

Jedoch wird die Frage nach der „bestmöglichen“ Lage nicht selten aus seinem sehr differenzierten Blickwinkel gestellt – mal rational, mal emotional. Wichtig sein kann etwa die Entfernung zum Arbeitsplatz und hiermit verbunden die Nähe zu einer schnellen Verkehrsanbindung wie etwa eine Autobahnauffahrt. Aber ebenso wichtig könne manchmal die lokale Einbindung des Interessenten sein, der unbedingt im eigenen Ort bleiben wolle, in Reichweite von Familie und Freunden.

Wert legten die Interessenten auch auf die Topografie des Geländes, das möglichst flach sein sollte. Und zudem ebenerdig mit der Straße. „Hanglage ist wenig gefragt“, so Dany Radermecker. Noch schwieriger zu verkaufen seien aber Grundstücke, die wesentlich tiefer als die Straße liegen und somit eine kompliziertere Bebauung mit sich bringen.

Ein Argument sei ebenfalls der Erschließungsstatus. „Ist das Grundstück schon voll erschlossen? Gibt es einen unmittelbaren Zugriff auf Wasser, Strom, Telefon, Kanalisierung. Genauso wichtig sei aber die Nachbarschaft. „Beispielsweise ist eine ländliche Umgebung reizvoll, solange keine Stallungen in Sichtweite seien – das ist nicht unbedingt verkaufsfördernd.“

Kurzum: „Jeder Interessent gewichtet nach seiner ganz persönlichen (Lebens)situation.“ Beruf, Familie, Kinder, Schule, Arbeitsplatz, Freizeit, Dienstleistung u.ä.m. seien Kriterien, die jeder für sich selbst auslotet und die sein Interesse an diesem oder jenem Standort motivieren.

Allesamt Überlegungen, die mit in die Preisgestaltung einfließen. In der Eifel haben die potenziellen Bauherren eine sehr präzise finanzielle Vorstellung zum Geländeerwerb, weiß die Branche. Gerade auch mit Blick auf die nachfolgende individuelle Eigenleistung (mitsamt Familie, Freunden, Kollegen…) beim Bau selbst. Mit anderen Worten: Wer das seltene Juwel, sprich: eine passende Parzelle, ausfindig gemacht hat, richtet sein Kaufbudget auch in der Eifel in der Zwischenzeit schon mal spürbar höher aus als noch vor einigen Jahren.