Kirchenstreit zwischen Moskau und Kiew eskaliert

Von Moskau aus wird die Russisch Orthodoxe Kirche geleitet. Jetzt gibt es Ärger mit der Regierung in Kiew. Foto: Photo News | PHOTONEWS



Die Regierung in Kiew will über eine Kirchenvereinigung eine von Moskau unabhängige orthodoxe Kirche schaffen. Die russisch-orthodoxe Kirche wehrt sich dagegen.

Skrupellose Politiker versuchten Gläubige, in eine glaubensferne Organisation zu drängen, sagte Balaschow. Trotz der Entscheidung des Justizministeriums bleibe die Nutzung des Klosters rechtmäßig.

Das Kloster bestand auch zu Sowjetzeiten fort. 2003 hatte der damalige ukrainische Ministerpräsident Wiktor Janukowitsch das Gelände für 49 Jahre zur kostenlosen Nutzung dem Moskauer Patriarchat übergeben. Am Freitag hatten die ukrainischen Behörden diese Übergabe für „gesetzeswidrig“ erklärt, ohne Details zu nennen.

Das unter Denkmalschutz stehende Kloster in Potschajiw etwa 100 Kilometer östlich von Lwiw (Lemberg) gehört zu den vier heiligsten Orten der Russischen Orthodoxen Kirche. Den Ehrentitel Lawra“ tragen sonst nur noch das Dreifaltigkeits-Kloster in Sagorsk bei Moskau, das Höhlenkloster in Kiew und das Alexander-Newski-Kloster in St. Petersburg. 2014 nach dem Sturz Janukowitschs hatten ukrainische Nationalisten vergeblich versucht, in das Kloster einzudringen. Nun wird ein neuer Versuch einer gewaltsamen Übernahme befürchtet. (dpa)