Recycling und Kreislaufwirtschaft war Thema im Brüsseler EU-Parlament

Das Foto zeigt die Teilnehmer der Arbeitssitzung zum Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft im Europäischen Parlament in Brüssel. Von links: Nadja Maraite (JCI-Präsidentin Belgiens), Pascal Arimont, Birgit Weidel (EU-Kommission), Baudouin Ska (Go4Circle), Patrick Carminati (Lexmark). | privat

„Abfall vermeiden und Umwelt schützen!“. Am Donnerstag, 11. Oktober, hat der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) gemeinsam mit der belgischen JCI-Organisation im Europäischen Parlament in Brüssel eine Arbeitssitzung zum Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft veranstaltet.

Daran nahmen namhafte Experten wie der europäische Umweltpolitiker Ivo Belet sowie Vertreter der belgischen Kreislaufwirtschaft teil. Aktuelle Präsidentin der belgischen Juniorenkammer („Jaycees“) ist die aus Recht stammende Nadja Maraite.

„Die JCI-Organisation hat sich dem Thema der Vermeidung und Bekämpfung von Abfällen – etwa durch Müllsammelaktionen – verschrieben. Auch die EU wird gegen übertriebene Abfälle aller Art vorgehen. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass wir unseren Kindern keine Müllberge hinterlassen. Die EU möchte in diesem Bereich eine Vorreiterrolle übernehmen und hat bereits ehrgeizige Ziele definiert. Das ist wichtig für unsere Umwelt. Aber auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen wird das Element der Kreislaufwirtschaft immer wichtiger, denn die Unternehmen der Zukunft müssen deutlich sparsamer mit den vorhandenen Ressourcen umgehen als bislang“, erklärt der ostbelgische EU-Abgeordnete zum Hintergrund der Veranstaltung.

Mit einem Verbot vieler Einwegprodukte aus Plastik und einer Recycling-Quote für Plastikflaschen will die EU den Müll in den Meeren stark eindämmen. Das Parlament unterstützt zudem ehrgeizige Recyclingziele, die der Umwelt, dem Klima und vor allem der menschlichen Gesundheit zugutekommen.

Neue Regeln sehen vor, dass ab 2025 mindestens 55 Prozent der Siedlungsabfälle recycelt werden müssen, ab 2030 60 Prozent und ab 2035 65 Prozent. Recyclingziele für Verpackungen betragen 65 Prozent ab 2025 und 70 Prozent ab 2030.

Belgien hat derzeit eine Recyclingquote bei Siedlungsabfall von circa 54 Prozent.

Zum Vergleich: Belgien hat derzeit eine Recyclingquote bei Siedlungsabfall von circa 54 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt erst bei 47 Prozent. Zudem sollten die Mitgliedstaaten bis 2025 die Verringerung der Lebensmittelverschwendung um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent anstreben.

Als Diskussionsteilnehmer konnte der belgische EU-Abgeordnete Ivo Belet gewonnen werden, der im Ausschuss für Umweltschutz des EU-Parlaments an den Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft aktiv mitgearbeitet hat.

Ebenfalls vertreten war Baudouin Ska, der dem Verband der belgischen Kreislaufwirtschaft (Go4Circle) vorsitzt und auf die Herausforderungen für Unternehmer in diesem Bereich einging.

Birgit Weidel von der EU-Kommission berichtete über Unterstützungsmaßnahmen und Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen, die in die Abfallvermeidung investieren wollen.

Patrick Carminati von dem Druckerpatronen-Hersteller Lexmark erklärte praktisch, wie die Wiederverwendung der Druckpatronen durch recycelbaren Plastik optimiert werden könnte.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der JCI-Initiative „European Know-how Transfer“, einem Austauschprogramm zwischen der internationalen Juniorenkammer und Mitgliedern des Europäischen Parlaments sowie der Europäischen Kommission, statt.

Die Initiative ermöglicht es JCI-Mitgliedern, einen Blick hinter die Kulissen der politischen Arbeit der EU-Institutionen zu werfen. Dadurch sollen die Verbindungen zwischen Politik und Zivilgesellschaft gestärkt werden.