Ardennenjäger der Klasse 1968-1969 feierten Wiedersehen nach 50 Jahren

Insgesamt 53 „alte Kameraden“ der Ardennenjäger der Klasse 1968-1969 folgten der Einladung, um in Meyerode ein Wiedersehen nach 50 Jahren zu feiern. | Alfons Henkes

Die jüngeren Semester werden sich wohl kaum an die Wehrpflicht erinnern, als viele Jugendliche ab 18 Jahren in die belgischen Streitkräfte eingezogen wurden und im In- und Ausland ihren mehrmonatigen Militärdienst ableisten mussten.

Für viele dieser jungen Menschen wurde der Wehrdienst zu einer wichtigen Lebensschule, bei der Kulturtechniken wie Kameradschaft, Disziplin, Pünktlichkeit, Ordnung und auch Ehrgeiz nachhaltig geschult wurden.

Nach dem Kalten Krieg wurde das große Kontingent der belgischen Streitkräfte überflüssig, sodass nach dem Abbau der ausländischen Kasernen – vor allem in Deutschland – auch die allgemeine Wehrpflicht im Jahre 1995 abgeschafft wurde.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich die „alten Kameraden“ trotz der vielen Entbehrungen und der großen Anstrengungen während ihrer mehrmonatigen Dienstzeit, immer wieder zu Kameradentreffen zusammenfinden. Die Klasse der Ardennenjäger des Jahrgangs 1968-69 trifft sich bereits seit über 40 Jahren im Fünf-Jahres-Rhythmus.

Nach dem „Gebrüll“ folgte die „Abwechslung“.

Diesmal stand mit dem 50. Jahrgangstreffen sogar ein Jubiläum an, für das sich das Organisationsteam um Johnny Salzburger (Eupen), Peter Fank (Oudler), Marcel Plattes (Hasenvenn) und Hermann-Josef Schumacher (Weywertz) besonders ins Zeug legte.

Anfang Juni 1968 wurden die rund 120 Jugendlichen aus dem Süden und dem Norden der DG als Rekruten in die Kaserne Marie-Henriette in Namur eingezogen. Dort angekommen, wurden die jungen Männer von der Militärpolizei mit ihren schrillen Trillerpfeifen und lautem Gebrüll in Empfang genommen. Dienstgrade mussten gepaukt, Nähen und Bügeln gelernt werden.

Mehrmals mussten die Rekruten um den Gebäudeblock laufen sowie Parolen wie „Ich bin Soldat, ich bin es gerne“ singen. Nach der zweiwöchigen Ausbildung ging es schließlich in Richtung Rencheux–Vielsalm, wo in der Kaserne Ratz die eigentliche, mit etwas Abstand auch „sehr abwechslungsreiche“ Militärzeit begann. „Anfangs waren wir noch ziemlich ängstlich, bis wir nach einigen Wochen gelernt haben, diese Zeit nicht ganz so ernst zu nehmen“, so die Erinnerung einiger Gäste.

Insgesamt 53 „alte Kameraden“ – heute allesamt gestandene und rüstige Rentner im Alter von 70 Jahren – folgten der Einladung, um in Meyerode ein Wiedersehen nach vielen Jahren zu feiern. „Der Zahn der Zeit nagt auch an unserer Gruppe, sodass von den 120 damaligen Rekruten bereits 40 verstorben sind. Daher hegen wir auch den Wunsch, unser Treffen im Drei-Jahres-Modus zu organisieren“, so Peter Fank.

Nach einem üppigen Frühstück im Restaurant „An Terres’e“ in Meyerode startete der Tross per Reisebus zur Überraschungsfahrt. Diese führte in die deutsche Eifel nach Hüttingen, wo ein Besuch des herrlichen Ofen- und Eisenmuseums auf dem Programm stand. Nach dem Rundgang wurde den Ardennenjägern und ihren Partnern herrliche Waffelspezialitäten kredenzt, bevor gegen 17 Uhr die Heimreise angetreten wurde.

In Meyerode fand das Treffen bei einem gemeinsamen Abendessen seinen Höhepunkt. „Wir sind noch lange zusammen gesessen und haben Anekdoten, Erlebnisse und Erfahrungen ausgetauscht. Es ist immer wieder schön, Kameraden aus der Jugend zu treffen, das hält jung“, so Peter Fank, der, zusammen mit seinen Kollegen, seit November des vergangenen Jahres mit den Planungen beschäftigt ist.

„Es wird nach all den Jahren allmählich zur Routine. Schade ist eigentlich die Tatsache, dass so wenige Kameraden aus dem Norden der DG unserer Einladung zum gemütlichen Miteinander Folge leisten. Es wäre doch wünschenswert, wenn beim nächsten Mal – dann vielleicht schon in drei Jahren – auch die Kameraden aus der Eupener Region mit von der Partie sein könnten, denn so lange werden wir dieses Fest nicht mehr feiern können“, bemerkte Peter Fank abschließend.