„Ein Kind ist ein Kind?“

Minister Antoniadis schloss seine am 23.4. im Parlament gehaltene Rede mit folgendem Satz ab: „Ja, zum neuen Kindergeld, ja zu mehr Familiengerechtigkeit in Ostbelgien.“ Nun lese ich, dass die DG für ein Kind, das die neue Krippe im Norden besuchen darf/muss pro Monat rund 463 Euro mehr ausgibt, als für ein Kind, das keine Krippe besucht.

Ein Krippenkind ist also der DG das Vierfache dessen wert, was sie für ein zuhause aufgezogenes Kleinkind ausgibt. Bei dieser Schätzung habe ich noch nicht einmal die Baukosten für die Krippe berücksichtigt. Wenn aus Sicht der DG nun tatsächlich „Ein Kind ein Kind“ (Antoniadis) sein soll, müsste folgerichtig das Kindergeld für jedes Kleinkind um 463€ aufgestockt werden, sprich jedes der knapp 2200 Kleinkinder müsste 620 statt 157€ pro Monat erhalten. Klingt utopisch, ist es aber angesichts des zur Verfügung stehenden Budgets von 36 Millionen gar nicht, wenn im Gegenzug die DG die Kleinkindbetreuung, sei es der Tagesmütterdienst oder die Kinderkrippen-Infrakstruktur dem privaten Sektor überlassen würde, siehe „Butzemillen“. Bei einem Kindergeld von 620 €/Monat hätten die Eltern wirklich die Wahl: Kleinkind selber aufziehen, oder der privaten Kinderkrippe, bzw. dem privaten Tagesmütterdienst anvertrauen. Ich fürchte allerdings, dass die Politiker die regelmäßigen Presseauftritte wg. Eröffnung einer neuen staatlich subventionierten Krippe einer wirklichen Familiengerechtigkeit vorziehen.