Der Rotmilan und die Stromgewinnung

Die Begründung des negativen Gutachtens der Forstverwaltung zum Windkraftprojekt Amel-Büllingen besteht hauptsächlich darin, dass durch die Windräder der heimische Raubvogel Rotmilan gestört würde. Der Rotmilan ist also laut diesem Gutachten wichtiger als die Gewinnung von Strom ohne Atom und Kohle. Dieser Vogel ist also wichtiger als die Menschen, die ohne Strom zurück in die Steinzeit fallen würden. Man sollte sich mal vorstellen, was das bedeuten würde. Dieses Gutachten und andere wurden auf Basis fraglicher wallonischer Gesetze gemacht.

Mir scheint, dass die Forderung nach Gutachten in Sachen Windräder besonders die kleinen Gemeinden, Bürgerinitiativen und privaten Gesellschaften benachteiligt. Die Großkonzerne wie EDF haben die Möglichkeit, ihre Pläne immer wieder durchzusetzen, Gutachten hin, Gutachten her. Die können dann ohne weiteres riesige Flächen mit Windrädern bepflanzen, und sichern sich damit ihr Stromproduktionsmonopol.

Wenn man bedenkt, dass für die Produktion von einer Kilowattstunde Strom 4,1 kg Kohle verbrannt werden, dann muss es jedem normal denkenden Menschen klar werden, dass bei dem steigenden Stromverbrauch es nicht so weiter gehen kann. Die fünf Windräder in der Gemeinde Weismes produzieren so viel Strom, für die ein Kohlekraftwerk 90.000 Tonnen Kohle verbrennen müsste. Um diese Kohle zu fördern, werden Landschaften umgebaggert. Die selbst ernannten Umweltgenies sollten die stillgelegten Kohlegruben einmal ansehen, um festzustellen, was Menschen für Strom damals geleistet und zum großen Teil mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben bezahlt haben.