Ein (fast) normaler Mensch unter tierischen Neurotikern

Seine Puppen kennt in der Zwischenzeit jedes Kind… Die schüchterne Schildkröte Josie, der leicht vertrottelte Ernährungswissenschaftler und „Hamburger“ Prof. Dr. Peter Hacke und der Adler-Fasan Frederic Freiherr von Furchensumpf – sie setzen Bauchredner und Comedian Sascha Grammel seit langem ordentlich zu. Wenngleich… Der Berliner hat die Bauchrednerei zur Comedy-Kunst gemacht.

Ein gerupfter Vogel schreit „Tschakka!“ – und die Halle tobt: Ein wenig skurril ist das schon, wenn vornehmlich erwachsene Besucher die Hallen quer durch Deutschland füllen, um schräges Puppentheater zu erleben. Doch Sascha Grammel ist mit seinen tierischen Freunden eben ein Phänomen: Seine „Puppet Comedy“ mobilisiert die Massen und ist brüllend komisch.

Frederic Freiherr von Furchensumpf, besagte selbst ernannten „adlige“ Promenadenmischung aus Adler und Fasan, macht den Anfang des Programms „Ich find’s lustig“, mit dem Sascha Grammel aktuell noch durch die Republik tourt, ehe es dann im nächsten Frühjahr heißt: „Fast fertig!“ Mit Leichtigkeit spielt Sascha Grammel den frechen Vogel in Mimik und Gestik. Und mittels frappierender Bauchrednerfähigkeiten gibt er ihm natürlich auch eine Stimme.

Der Rest ist kurzweilige Unterhaltung alter Schule: Bei all seinen Figuren gibt der Redner den wohlwollenden Interviewer, während diese die neurotischen Sonderlinge darstellen. Hierbei gehört Witz auf eigene Kosten zum Standard: „Herr Grammel, es reicht nicht, wenn Sie unsere Texte auswendig lernen, Sie müssen sie auch inhaltlich verstehen“, belehrt ihn etwa Professor Peter Hacke, der sprechende Hamburger mit Spaghetti-Frisur.

Da stört auch nicht die Tatsache, dass das Programm bereits im Fernsehen lief. „Freilich nur knapp die Hälfte, alles andere ist neu“, so der Künstler mit Hinweis auf die ständige Weiterentwicklung von „Ich find’s lustig“ – ein Programm, mit dem er am Montag, 1. Oktober, ebenfalls in der LanxessArena in Köln gastiert.

Fast könnte man den Eindruck gewinnen, Sascha Grammel‘s Puppen entwickelten ein Eigenleben und verselbstständigten sich. Gelegentlich entsteht auch der Eindruck, dass nicht der Redner mit den Puppen spielt, sondern die Puppen mit ihm. Doch auch wenn die Puppen oftmals nicht gerade zimperlich mit ihrem „spiritus rector“ umgehen – am Ende gehen sie dann doch auf Kuschelkurs.

Seine Puppen lässt Sascha Grammel übrigens von einem befreundeten Filmspezialisten bauen. Auch den Star des Abends, dem alle entgegenfiebern: Schildkrötenmädchen Josie, unangefochtener Publikumsliebling, die an jedem Abend gefühlt ihren hundertvierzigsten Geburtstag feiert und die das Publikum nicht zuletzt wegen ihrer großen Kulleraugen und ihrer piepsigen Stimme schnell in ihr Herz schließt. Und das vor einem Dekor, den der Redner als „mein Zuhause“ vorstellt, „das ich mit auf Tour genommen habe“, heißt: wahlweise seine frühere Grundschule oder der Lieblingssüßigkeitenladen aus Kindestagen.

Zu Gast bei „Ich find’s lustig“ in Köln am Montag, 1. Oktober, können auch sechs GE-Leser sein. In bewährtem Partnership mit dem Management der LanxessArena und nemo.presse verlosen wir drei mal zwei Tickets im Wert von 35,00 €. Zusätzlich offeriert die LanxessArena vorab den Besuch im BackstageRestaurant.

Voraussetzung ist die richtige Antwort auf folgende Frage: Welchen Beruf übte Sascha Grammel vor seinem Wechsel ins Bühnengenre aus?

Antworten unter Stichwort „Sascha“ bis Mittwoch, 19. September, per Mail an gewinnspiele@grenzecho.be oder per Post an GrenzEcho, Marktplatz 8, 4700 Eupen (bitte unbedingt einen telefonischen Kontakt angeben).

Gewonnen haben Sonya Wertz-Beckers aus Moresnet, Manfred Wollgarten aus Eupen und Marlene Weber-Kringels aus St.Vith.