Erinnerungen an Louis Fretin

Die Veranstaltung fand in einem sehr familiären und intimen Rahmen statt – in Anwesenheit von Louis Fretins Ehefrau und seinen zwei Schwestern. St.Viths Schöffe René Hoffmann hielt eine Begrüßungsrede, gefolgt von einer sehr persönlichen Rede Fretins Schwester.

Die Ausstellung, die auf Einladung der Kulturvereinigung arsVitha stattfindet, ist noch bis zum 20. Mai geöffnet montags bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr – sowie sonntags zusätzlich von 10 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Louis Fretin, der 1935 als Sohn eines Malers in Brüssel geboren wurde, genoss eine Ausbildung bei Thibar Dengyel, einem ehemaligen Kunstlehrer an der Akademie der schönen Künste in Budapest. Nach zahlreichen Ausstellungen u.a. in Brüssel, Mons und Paris in den 1980er Jahren stellte er erstmals 2006 eine Reihe seiner Arbeiten in St.Vith aus. arsVitha präsentiert eine Retrospektive mit etwa 80 in der Zeit von 1980 bis 2012 entstandenen Kunstwerken (Öl, Acryl, Aquarell) des 2014 in Malmedy verstorbenen Expressionisten.

Seine Erfahrungen als Kendo-Ausbilder (japanische Säbelkunst) wirken in der Kunst mit.

Die Rundungen auf seinen Gemälden wollen das Leben darstellen, während die Striche und Konturen die Lebenslinien anzeigen. Sehr viel Farbe, Dynamik und Gefühl lassen sich in seinen Kunstwerken erkennen. Louis Fretin geht es nicht um die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Eindrücken und schönen Formen.

In all seinen Werken, so auch in seinen expressionistischen Darstellungen des Hohen Venns, zeigt sich, dass ihm das Gefühl, die Emotion und die Spontaneität wichtiger sind als Perfektion, Vernunft, Reglementierung und die naturgetreue Wiedergabe seiner Motive.

Louis Fretin widmet sich in seinen Bildern verschiedenen Themen, z.B. seiner Heimatstadt Auderghem, dem Strand, den Häfen, den Bergen und selbstverständlich auch den hiesigen Landschaften, z. B. dem Hohen Venn, dem See von Bütgenbach oder auch dem Leben in Ondenval, wo er mehrere Jahre gelebt hat. (red)