E-Sport könnte von DG gefördert werden

<p>Beim E-Sport „kämpft“ der Mensch gegen den Computer. Besonders bei Jugendlichen sind diese Art von Wettkämpfen beliebt. Die Frage ist, ob E-Sport, so wie traditionelle Sportarten, von der öffentlichen Hand gefördert werden soll.</p>
Beim E-Sport „kämpft“ der Mensch gegen den Computer. Besonders bei Jugendlichen sind diese Art von Wettkämpfen beliebt. Die Frage ist, ob E-Sport, so wie traditionelle Sportarten, von der öffentlichen Hand gefördert werden soll. | afp

Fragen zu E-Sports und dessen Förderung hatte die PDG-Mandatarin Patricia Creutz-Villevoye (CSP) jetzt im zuständigen Ausschuss. Nach wie vor sei klar, dass E-Sports auch hierzulande Entwicklungspotenziale besitzen. Aber wie sieht es mit einer möglichen Grundförderung für ostbelgische E-Sports Vereine, wie beispielsweise „E-Sports Eastbelgium“, aus? Bereits 2017 habe die CSP sich mit dieser Frage an die zuständige Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) gewandt. Was seitdem geschehen, bzw. unternommen worden sei, wollte die CSP-Mandatarin wissen, die darauf verwies, dass in unseren Nachbarländern mittlerweile schon offen über die Anerkennung von E-Sports durch die Olympischen Komitees gesprochen werde.

Auf unterschiedlichen Ebenen sei E-Sport im Rahmen von Treffen mit belgischen Ministerkollegen und den Verantwortlichen des Belgischen Olympischen Komitees am 8. Juni 2018 im Rahmen der gemeinsamen Plattform „Olympique“, eingehend diskutiert worden, so Ministerin Weykmans in ihrer Antwort. Neben der Anerkennung von E-Sport stünden auch immer wieder andere Sportarten zur Debatte. Darüber hinaus würden die Entwicklungen auf Ebene interregionaler, grenzüberschreitender Gremien, wie beispielsweise dem Eurosportpool, thematisiert. Dies geschehe augenblicklich noch auf informeller Ebene, da man abwarte, wie sich die Positionierungen in den anderen Ländern entwickele. Der Sportrat der Deutschsprachigen Gemeinschaft werde sich im Falle einer konkreten Anerkennungsprozedur ebenfalls damit beschäftigen müssen.

Laut Sportdekret fördert die DG Sportvereine, die eine Basisförderung durch eine Gemeinde erhalten.

Bislang gebe es aber keine klaren Aussagen dazu, ob E-Sport wie die traditionellen Sportarten betrachtet werden soll. Auf internationaler Ebene gingen die Meinungen und Überzeugungen zum Teil weit auseinander.

Zweifelsohne unumgehbar sei die Positionierung des Internationalen Olympischen Komitees bei dessen Gipfeltreffen am 12. Dezember 2018 in Lausanne, so die Ministerin. „Die olympischen Verantwortungsträger sehen insbesondere das Gewaltpotenzial einzelner Videospiele als problematisch und nicht kompatibel mit den olympischen Werten. Das ist auch die Grundlage für die anderen Gemeinschaften, den E-Sport nicht über die Sportförderung zu unterstützen.“

Nicht von der Hand zu weisen, sei zudem der bedenkliche Marketing-Charakter, der im Geschäft mit der Video-Welt weitreichende finanzielle Auswirkungen habe. Es sei ethisch schwierig, die Augen vor dem Problem der Unvereinbarkeit der Werte des Sports und die der kommerziellen Komponente zu verschließen, so Isabelle Weykmans. Bisher habe sie als zuständige Ministerin nicht das Gefühl, dass der Grund einer Nicht-Anerkennung des E-Sport als sportliche Disziplin, der sein soll, der Branche zu schaden. Auch zweifle sicherlich niemand an den Leistungen der Spieler. Der ostbelgische E-Sport-Verein sei der beste Beweis dafür, dass sich viele Jugendliche dafür begeistern könnten.

Schließlich erklärte Ministerin Weykmans, dass die DG durchaus die Möglichkeit habe, den E-Sport zu fördern. Das Sportdekret vom 19. April 2004 regele nach wie vor die Bezuschussung von Sportvereinen, die in den Genuss einer Basisförderung für sportliche Aktivitäten durch eine der neun deutschsprachigen Gemeinden kommen. „Insofern die VoG E-Sports East Belgium durch eine Gemeinde einen Basiszuschuss erhält, kann auch die DG den Verein bezuschussen“, so die Ministerin abschließend. (um)

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