Harfenistin und Songwriterin gestalten intimes Konzert im Kino Corso

<p>Mary Lattimore „übersetzt“ alltägliche Erlebnisse wie einen Waldspaziergang in Musik.</p>
Mary Lattimore „übersetzt“ alltägliche Erlebnisse wie einen Waldspaziergang in Musik. | Foto: privat

Der Konzertabend ist spontan zustande gekommen, nachdem die beiden talentierten Musikerinnen kurzfristig angeboten haben, auf ihrer Tournee in Ostbelgien halt zu machen.

Mary Lattimore war bereits im Frühjahr in Ostbelgien, als die Harfenistin auf Einladung von Meakusma und der Musikakademie im Garten der Akademie in Eupen ein atemberaubend schönes Konzert gespielt hat. Nun freut sich die Musikerin erneut in Ostbelgien auftreten zu können. Die klassisch ausgebildete Harfenistin lebt in Los Angeles. Sie experimentiert mit einer großen Konzertharfe und Effekten. Ihr Ansatz lässt sich als instrumentales Geschichtenerzählen beschreiben, das vor dem geistigen Auge des Zuhörers Traumlandschaften entstehen lässt.

Lattimore lässt sich bei ihrer Arbeit von alltäglichen, kleinen, jedoch intensiven Erlebnissen inspirieren. Schwimmen im Meer, Spaziergänge in sonnendurchflutete Kiefernwälder, die Ansagen des Piloten bei einem Flug, alles wird von Lattimore kanalisiert und in Musik übersetzt. Sie verfolgt dabei einen sehr sinnlichen Ansatz, wobei ihre klassische Ausbildung als solides Fundament dient. Die Zuhörer werden an verschiedene Orte in einer anderen Zeit transportiert. An anderen Stellen fließen kulturelle Referenzen wie z.B. aus der Literatur ein. Intuition und perfektioniertes Handwerk verschmelzen auf natürliche Weise, wodurch große Wirkung erzielt wird.

Ihre Musik ist energiegeladen und hat dennoch eine beruhigende Wirkung.

Myriam Gendron erforscht die Resonanzen zwischen neuer und alter Musik.

Die Arrangements der klassisch ausgebildeten Musikerin sind organisch, losgelöst, frei und modern. Sie arbeitete mit Künstlern aus verschiedenen Musikbereichen zusammen, wie Thurston Moore, Kurt Vile, Steve Gunn, Harold Budd oder Jónsi, was ihrem Schaffen noch mehr Freiheit gibt.

Die Sängerin und Songwriterin Myriam Gendron stammt aus Québec und lebt und arbeitet in Montréal. In ihrer Arbeit erforscht sie die Resonanzen zwischen neuer und alter Musik. Sie greift dabei oft auf traditionelle Melodien aus der Quebecer Folklore zurück. Ihre Lieder stammen sowohl aus der Folklore als auch aus dem ursprünglichen Blues, wobei sie Feldaufnahmen und Verzerrungen hinzufügt. Ihre Musik scheint sich von der Zeit zu lösen, indem sie den Folk durch Geräusche und Tonbandschleifen umgestaltet. Die Besucher dürfen sich auf einen intimen, wohltuenden Konzertabend freuen, der gerade in den aktuellen Zeiten einen ermutigenden Impuls geben dürfte. Infos auf www.arsvitha.be und www.meakusma.org. (red)

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