Oscar-Favorit „The Power of the Dog“ räumt ab

<p>Bester Film wurde die Netflix-Produktion „The Power Of The Dog“ von Jane Campion (Bild).</p>
Bester Film wurde die Netflix-Produktion „The Power Of The Dog“ von Jane Campion (Bild). | Foto: epa

Das Western-Drama „The Power of the Dog“ hat zwei Wochen vor den Oscars weitere wichtige Filmpreise abgeräumt und geht als Favorit in die Verleihung der Academy Awards am 27. März. Bei den als Baftas bekannten Britischen Filmpreisen am Sonntag wurde „The Power of the Dog“ als bester Film ausgezeichnet, außerdem erhielt Regisseurin Jane Campion (67) den Bafta für die Regie. Mit gleich vier Auszeichnungen war das Western-Drama auch der große Sieger bei den „Critics Choice Awards“ am Sonntag in Los Angeles. „The Power of the Dog“ mit Benedict Cumberbatch und Jesse Plemons erzählt die Geschichte zweier Brüder im ländlichen Montana in den 1920er Jahren. Campion hatte dafür kürzlich auch den Golden Globe als beste Regisseurin gewonnen.

Das Science-Fiction-Epos „Dune“ von Regisseur Denis Villeneuve erhielt bei den Baftas in London fünf Preise. „Dune“, elfmal nominiert, räumte wie erwartet in den Kategorien Kamera, Schnitt und Sound ab. Auch die Filmmusik des deutschen Komponisten Hans Zimmer wurde ausgezeichnet. Über die Trophäe für die visuellen Effekte in „Dune“ freute sich ein internationales Team um den Spezialeffektekünstler Gerd Nefzer, der 2018 für „Blade Runner 2049“ einen Bafta erhalten hatte. „Beim zweiten Mal fühlt es sich sogar noch besser an“, scherzte Nefzer, der mit seinem Team schon an der „Dune“-Fortsetzung arbeitet.

Der hoch gehandelte Coming-Of-Age-Film „Belfast“ von Kenneth Branagh bekam den renommierten Preis als herausragender britischer Film. „Das Kino ist am Leben“, jubelte Branagh. US-Schauspieler Will Smith wurde für „King Richard“, einen Film über die Williams-Schwestern, als Bester Schauspieler ausgezeichnet. Er war ebenso wie die Neuseeländerin Jane Campion bei der glamourösen Zeremonie in der Londoner Royal Albert Hall nicht anwesend. Über den Preis als Beste Schauspielerin freute sich die Britin Joanna Scanlan, die sich unter anderem gegen Lady Gaga („House Of Gucci“) und Tessa Thompson („Seitenwechsel“) durchgesetzt hatte.

Die Preise für die Nebenrollen gingen an Ariana Debose („West Side Story“) und den US-Amerikaner Troy Kotsur („Coda“), der als erster gehörloser Schauspieler einen Bafta erhielt. Zur besten Dokumentation wurde „Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)“ gekürt. Es ist das Regiedebüt von Ahmir Thompson, besser bekannt als Questlove. Er ist Schlagzeuger der Gruppe The Roots.

Eröffnet wurde die glamouröse Preisverleihung von Dame Shirley Bassey. Anlässlich des 60. Jubiläums der James-Bond-Filme sang die 85-Jährige ihren 007-Titelsong „Diamonds Are Forever“. Die Hoffnung der Bond-Macher auf die begehrte Trophäe für den „Herausragenden Britischen Film“ erfüllte sich nicht. Der fünfmal nominierte „Keine Zeit zu sterben“ bekam nur einen einzigen Preis für den Schnitt.

Die Londoner Schauspielerin Lashana Lynch, die in „Keine Zeit zu sterben“ eine Agentenkollegin von Daniel Craig spielt, wurde in der Sonderrubrik mit dem „Rising Star Award“ geehrt. Bestes Adaptiertes Drehbuch wurde „Coda“, bestes Originaldrehbuch „Licorice Pizza“. Die goldene Bafta-Maske für den besten Animationsfilm bekam der mit vielen Ohrwürmern gespickte Disney-Film „Encanto“. Die in London ansässige British Academy of Film and Television Arts feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Bei den „Critics Choice Awards“ des Kritikerverbands Critics Choice Association (CCA) wurde „The Power of the Dog“ mit Preisen für den besten Film, für Jane Campion als beste Regie, für das beste adaptierte Drehbuch und für die beste Kamera bedacht. Campion hatte zuvor schon am Samstag bei den Awards der US-Regiegilde den Hauptpreis gewonnen. Als bester Hauptdarsteller wurde von der CCA Will Smith für „King Richard“ ausgezeichnet. Jessica Chastain erhielt den Critics Choice Award als beste Hauptdarstellerin für „The Eyes of Tammy Faye“, über die Ehefrau eines berühmten Fernsehpredigers. Drei Auszeichnungen gingen an „Belfast“: für das beste Ensemble, die beste schauspielerische Leistung eines Kindes oder Jugendlichen und für das beste Original-Drehbuch. Beste Komödie wurde „Licorice Pizza“. Bei den Critics Choice Awards werden auch in Fernsehkategorien Preise vergeben. Hier siegten wie auch bei vielen anderen Verleihungen der letzten Monate die Dauerbrenner „Succession“ über eine dysfunktionale Familiendynastie als bestes Drama und die Fußball-Serie „Ted Lasso“ als beste Comedy-Serie. (dpa/sc)

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