Liga für Menschenrechte weist auf Missbräuche der Polizei während des Lockdowns hin

<p>Liga für Menschenrechte weist auf Missbräuche der Polizei während des Lockdowns hin</p>
Foto: belga

„Wir haben mit dieser Untersuchung begonnen, nachdem wir durch Zeugenaussagen über Polizeimissbrauch, die in sozialen Netzwerken und in der Presse kursierten, alarmiert worden waren. Anfang April haben wir beschlossen, eine Kampagne zu starten, um gesicherte Zeugenaussagen auf unserer Website zu sammeln“, erklärt Saskia Simon, Koordinatorin von PoliceWatch.

Insgesamt 75 Zeugenaussagen wurden ausgewählt und betreffen Ereignisse, die zwischen dem 18. März und dem 29. Mai in der Wallonie und Brüssel stattgefunden haben. Die Daten wurden mit Daten von anderen Organisationen wie Unia oder „Ärzte der Welt“ (Médecins du Monde) abgeglichen.

„Unsere Analyse zeigt Tendenzen auf, die nur das bestätigen, was von einer Vielzahl von Akteuren und nicht nur von der Liga für Menschenrechte berichtet wird, nämlich dass Jugendliche, Rassismusopfer und Menschen in prekären Situationen anfälliger für schwerwiegendere Probleme, wie etwa Verhaftungen unter Anwendung von Gewalt sind. Wenn eine weiße und ältere Person dafür bestraft wird, dass sie sich nicht an die Maßnahmen des Lockdowns gehalten hat, wird das gleiche Verhalten eines Jugendlichen aus einem benachteiligten Viertel mit einer Geldstrafe geahndet, die eher mit Gewalt einhergeht“, erklärt Simon. Auch die Situation der Armut scheint auch tendenziell eher zu gewissen Missbräuchen zu führen. (belga)

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