Wölfin Noëlla trifft auf Wolf August – Umweltministerin ruft zum Schutz der Tiere auf

<p>Die Wölfe Noëlla und August treffen aufeinander.</p>
Die Wölfe Noëlla und August treffen aufeinander. | Foto: belga

Zu Beginn des vergangenen Jahres war klar: Der Wolf ist zurück in Flandern. In der Provinz Limburg wurden Spuren einer Wölfin gefunden, die aus Ostdeutschland bis in das belgisch-niederländische Grenzgebiet gewandert war. Sie wurde Naya getauft.

Im August wurde dann ein zweiter Wolf in Limburg entdeckt, eine Rüde, der passend zum Monat seiner Entdeckung den Namen August bekam.

Lange hatten die Tiere aber nicht voneinader. Denn nach dem vermeintlichen Tod der trächtigen Wölfin Ende September blieb der Wolfsrüde alleine zurück – bis vor einigen Wochen. Denn eine neue Wölfin wurde in Limburg gesichtet. Förster entdeckten in Oudsbergen in der Nähe von Genk mehrere Wolfsfußabdrücke.

Bereits am 30. Dezember veröffentlichten Flanderns Umweltministerin Zuhal Demir (N-VA) und die Vereinigung „Natuur en Bos“ das erste Bild des Tieres, das Noëlla getauft wurde, auf Facebook. „Spezialisten bestätigen, dass es eine Wölfin ist, basierend auf der Größe, den neuen Fußabdrücken und dem Standort“, hieß es in einer Pressemitteilung des Kabinetts der Ministerin. Sie twitterte: „Mit der Wölfin Noëlla hat August eine potenzielle neue Liebe in Limburg.“

Begegnet sind sich die beiden Wölfe jedenfalls schon: Die flämische Agentur für Natur und Wald enthüllte am Dienstag neue Nachtaufnahmen, auf denen die beiden Tiere zusammen zu sehen sind. August und Noëlla scheinen sich gefunden zu haben.

Werden womöglich bald kleine Wolfswelpen im Norden des Landes geboren? Das ist nicht auszuschließen, denn die Paarungszeit der Art beginnt im Februar und endet Ende April oder Anfang Mai.

Die VoG Welkom Wolf bittet um Schutzmaßnahmen für diese Tiere, damit sie nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die Wölfin Naya, die wahrscheinlich letztes Jahr getötet wurde, als sie trächtig war.

„Ohne eine angemessene Politik ist dieses neue Wolfspaar zum Tod verurteilt“, heißt es vonseiten der VoG, die ein Ende der intensiven Jagd auf dem Gebiet der Wölfe in Limburg fordert. Die VoG bestätigt auch, dass sie wöchentlich Berichte erhält, dass die Jagd in der Nähe von Leopoldsburg, auf einem Militärgelände, auf dem die Wölfe beobachtet werden, immer noch stattfindet, obwohl das Militär selbst keine Jagd mehr auf dem Gebiet erlaubt. Nach Angaben der flämischen Agentur für Natur und Wald gebe es in dem Gebiet derzeit jedoch keine Jagdaktivitäten. Was stimmt denn nun?

Ohne jegliche Reaktion der flämischen Behörden droht Welkom Wolf jedenfalls mit rechtlichen Schritten.

Die flämische Umweltministerin Zuhal Demir reagiert auf diese „Drohung“ und will alle von der Anwesenheit des Wolfes in Flandern betroffenen Parteien – die Agentur für Natur und Wald und die VoG Welkom Wolf – an einen Tisch bringen, um sich für den Schutz der Art einzusetzen. „Sich über die Presse darüber zu streiten, macht keinen Sinn. Es ist eine kollektive Verantwortung“, sagt sie. Man müsse „produktiver“ sein und „einen Plan entwickeln, der schnell umgesetzt werden kann, um die Wölfe zu schützen“, so Demir. (alno/belga)

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