Pfadfinder bringen wieder das Friedenslicht aus Bethlehem nach Ostbelgien

<p>Die einzelnen Pfadfindergruppen tragen das Licht in ihre Gemeinden.</p>
Die einzelnen Pfadfindergruppen tragen das Licht in ihre Gemeinden. | Foto: GE-Archiv

„In den Tagen vor Weihnachten geschieht, unbemerkt von der großen Masse, etwas Seltsames und doch sehr Anrührendes. Ein kleines Licht reist durch ganz Europa und in die weite Welt, vervielfältigt sich tausendfach und erhellt Wohnstuben, Kirchenräume, Festsäle und vor allem unendlich viele Herzen“, so heißt es in der Pressemitteilung der Organisatoren. Die Rede ist vom sogenannten Friedenslicht aus Bethlehem.

Seit mehr als 20 Jahren organisieren die Pfadfinder aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Verteilung des Friedenslichts für ganz Belgien. Unterstützt werden sie von den drei großen nationalen Pfadfinderverbänden. Am Freitagabend bricht eine belgische Delegation nach Wien auf, wo am Vorabend des dritten Advent das Friedenslicht aus Bethlehem an Delegationen aus mehr als 30 europäischen Staaten verteilt wird.

In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Mut zum Frieden“. Die Pfadfinder wollen dem Auftrag ihres Gründers, Lord Robert Baden-Powell, folgen und sich für eine bessere Welt einsetzen. Sie fördern den Austausch zwischen Kulturen, Nationen und Religionen und versuchen mit kleinen Schritten Frieden und Verständigung zu fördern. Das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem steht dabei für die Hoffnung auf Frieden, welche Christen, Juden und Muslime verbindet.

Am Sonntag wird das Friedenslicht in der Friedenskirche an der Eupener Klötzerbahn erwartet.

„Eine Schwierigkeit hört auf, eine solche zu sein, sobald ihr darüber lächelt und sie in Angriff nehmt“, lautet ein Zitat von Robert Baden-Powell. Mit dem Friedenslicht stellen sich die Pfadfinder dieser Herausforderung. So ist die Weitergabe des Lichtes immer ein Schritt auf andere Menschen zu. Sei es über Sprach- oder Landesgrenzen hinweg, zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen oder Religionen, zwischen jung und alt, reich und arm.

<p>Die Flamme sollte nicht erlischen.</p>
Die Flamme sollte nicht erlischen.

Dazu meinen die Verantwortlichen der Aktion Friedenslicht: „Unser mutiger Einsatz für den Frieden ist fast täglich gefragt. Und damit ist nicht gemeint, dass man sich Panzern oder Kugelhagel entgegenstellen sollte, den Regierungschefs mal deutlich die Meinung sagt oder eine große Friedensbewegung startet. Nein, Frieden beginnt im Kleinen. Und braucht auch im Alltäglichen unseren Mut. Zum Beispiel, wenn auf Facebook wieder gehetzt wird, braucht es Mut, sich dagegen zu positionieren. Wenn in der Straßenbahn die Frau mit Kopftuch angepöbelt wird, braucht es Mut, sich neben sie zu setzen und sie zu fragen, ob sie Hilfe benötigt. Wenn im Lager der eine Pfadfinder nicht mit der Zelteinteilung glücklich ist, braucht es Mut dies anzusprechen und nach einer anderen Lösung zu suchen.“

Das Friedenslicht aus Bethlehem überwindet auf seinem über 3.000 Kilometer langen Weg nach Belgien viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander. Die Friedenslicht-Aktion gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem in Palästina.

Am Sonntag, 15. Dezember, wird das Friedenslicht um 17.30 Uhr in der Friedenskirche an der Eupener Klötzerbahn erwartet. Im Rahmen einer besinnlichen Feier, vorbereitet durch die Pfadfinder wird das Licht an die zahlreichen Delegationen aus dem ganzen Land und aus der benachbarten Euregio verteilt. (red)

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