Arimont: „Strengere Regeln für Amazon, Google und Co.“

<p>Pascal Arimont war als Verhandlungsführer maßgeblich an der neuen Gesetzgebung beteiligt.</p>
Pascal Arimont war als Verhandlungsführer maßgeblich an der neuen Gesetzgebung beteiligt. | Foto: belga

Diese soll u. a. für mehr Transparenz bei Onlinemarktplätzen wie Amazon oder Vergleichsportalen wie TripAdvisor oder booking.com sorgen. Online-Rezensionen bzw. Kundenbewertungen sollen nur von echten Kunden gegeben werden, die die Produkte tatsächlich gekauft oder genutzt haben. Ebenfalls soll in Zukunft besser und deutlicher erkennbar werden, wenn für höher platzierte Ergebnisse auf Suchmaschinen wie Google bezahlt wurde. „Aktuell wissen viele Verbraucher, die online einkaufen oder ihren Urlaub planen, nicht, weshalb gewisse Angebote besser präsentiert werden als andere. In Zukunft wird es besser ersichtlich, welche Einstellungen dafür gesorgt haben, dass ein Produkt höher angezeigt wird. Auch muss dem Verbraucher transparent dargestellt werden, wenn ihm - etwa aufgrund des individuellen Konsumverhaltens - andere Preise angezeigt werden als anderen Kunden“, erklärt Arimont. Untersagt wird auch der Wiederverkauf massenhaft erworbener Eintrittskarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen über Software. „In Zukunft haben die zuständigen Behörden mehr Befugnis, gegen Verstöße vorzugehen. Die Verbraucher profitieren von besseren Entschädigungs- und Kündigungsrechten, wenn sie Opfer solcher Praktiken werden“, so Arimont. Ebenfalls anpacken will das Parlament das Problem der zweierlei Qualität von Produkten derselben Marke in verschiedenen Mitgliedstaaten. „Fischstäbchen sind aktuell nicht gleich Fischstäbchen. Je nachdem, ob man sie in einem west- oder osteuropäischen Land kauft, verändert sich die Qualität – und das obwohl Marke und Verpackung gleich sind. Das darf es in einem gemeinsamen europäischen Binnenmarkt nicht geben und muss zumindest transparent und leicht erkennbar gekennzeichnet werden“, so Arimont.

Der europäische Verbraucherschutzverband Beuc begrüßte das Votum. „Behörden werden mehr Zähne haben, um Verbraucher zu schützen“, sagte Generaldirektorin Monique Goyens. Bislang würden Verbraucherrechte nur schlecht durchgesetzt. (red/mv/dpa)

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