König Philippe geht an die Arbeit

Gleich an seinem ersten Tag im Amt ist der neue König Philippe (53) an die Arbeit gegangen. Der Monarch empfing am Montag nach Palastangaben in einer Reihe von Audienzen Mitglieder der Regierung und des Parlaments. Wie es Tradition nach Thronwechseln ist, bot Premierminister Elio Di Rupo dem Monarchen "den Rücktritt seiner Regierung aus Höflichkeit" an. Philippe lehnte diese symbolische Geste ab, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga.

Der König gilt in Belgien als Symbol für die Einheit des Landes. Bei der Regierungsbildung kommt dem Monarchen daher eine wichtige Rolle als Vermittler zu. Die nächsten Wahlen stehen im Mai kommenden Jahres an – sie gelten als Bewährungsprobe für Philippe. "Dann werden wir die wahre Größe und die echte Rolle erkennen, die er der Monarchie geben will", schrieb die flämische Zeitung "Het Laatste Nieuws".

Philippe hatte am Sonntag in einer feierlichen Zeremonie den Thron von seinem Vater Albert II. (79) übernommen, der sich nach 20 Jahren Regentschaft aus Altersgründen zurückzog. Nach Schätzungen des Innenministeriums bejubelten mehr als eine halbe Million Menschen das neue Königspaar in den Straßen von Brüssel, meldete Belga.

Belgische Zeitungen feierten am Montag mit Sonderseiten den neuen Souverän. "Ein neues Belgien", titelte die Zeitung "Le Soir". Der Thronwechsel sei nicht nur ein Erfolg für das Königshaus, sondern auch für die Politik gewesen. Die Zeitung "La Libre Belgique" lobte den "fehlerfreien Durchgang von König Philippe". Der 53-Jährige, der bei öffentlichen Auftritten früher schüchtern und linkisch gewirkt habe, habe den Marathon an Zeremonien bravourös bewältigt.

Philippe hatte auch aus dem Ausland Glückwünsche erhalten. Der Elysée-Palast in Paris veröffentlichte am Montag ein Schreiben des französischen Staatspräsidenten François Hollande. Darin gratulierte Hollande dem belgischen Monarchen im Namen des französischen Volkes und lud ihn nach Paris ein, um "die freundschaftlichen, engen und beständigen Beziehungen, die uns seit so langer Zeit verbinden, auszubauen."