Aus der gemeinsamen Liebe zu Inox und Metall wurde MSF Metalldesign



MSF Metalldesign nennt sich das junge Unternehmen, das seine Produktion in einer Halle im früheren NATO-Lager in unmittelbarer Nähe des Ortes Courtil, wenige Kilometer hinter der Sprachengrenze und den Ortschaften Maldingen und Braunlauf, angesiedelt hat. Dabei steht M für Metallbau, und S für Stellemann sowie F für Ferro. Das sind die beiden Macher hinter MSF.

Einfach. Und einleuchtend wie so vieles in der kurzen Geschichte des jungen Unternehmens. Es scheint sich irgendwie alles natürlich ergeben zu haben. Der Erfolg gibt den beiden jungen Profis, die respektive 14 und sieben Jahre professionell mit Stahl und Inox beschäftigt sind, Recht.

Man verstand sich schon als Arbeitnehmer gut. Warum sollte man dann nicht die Kräfte bündeln und ein gemeinsames Unternehmen gründen?

Angefangen hat alles – wie könnte es anders sein, schließlich haben wir zwei Macher bei MSF, einmal in Dürler, wo Mike Stellmann zuhause ist, und andererseits in Limerlé, dem Heimatort von Gauthier Ferro, dessen Familie vor Generationen von Portugal nach Belgien kam. Man spricht Deutsch und Französisch, Hauptsache, man versteht sich. Und das tut man bei MSF. Eigentlich verstand man sich schon vorher, nämlich als man noch ein Team als Arbeitnehmer bildete. Mike Stellmann war damals Montagevorarbeiter bei Luxforges. Er suchte eine rechte Hand und fand sie in Gauthier Ferro. Seither bildete man ein Team.

Schnell stellte man fest, dass man nicht nur die gleichen Anforderungen an seine Arbeit stellte, sondern auch gleich gelagerte Interessen hatte und – man höre und staune – nebenher selbstständig im Metallbau arbeitete. Bald half man sich gegenseitig aus. Und die Kunden waren zufrieden: hüben wie drüben. So war es nur ein logischer Schritt, sich die Frage zu stellen, ob man sich nicht ganz selbstständig machen wolle. Der Boss von Luxforges fand das Vorhaben eine gute Idee und ließ die beiden ziehen. Man habe heute noch sehr gute Kontakte, so Mike Stellemann.

Gesagt, getan. Seit 2016 gibt es jetzt MSF. Zuerst operierte man von Dürler aus, wo Mike Stellmann in den ehemaligen Stallungen seines Hauses eine 90 Quadratmeter große Werkstatt eingerichtet hatte. Doch die wurde schnell zu klein. Gauthier Ferro hatte etwas von einer freien Halle im ehemaligen NATO-Depot von Courtil gehört. Dort hat die Industrialisierungsgesellschaft Idelux ein ehemaliges Militärgelände übernommen und zur Industriezone umgebaut. Man zog um. Damit hatte man eine rund 500 qm große Halle und konnte die erforderliche saubere Trennung zwischen dem Bereich Metall und dem Bereich Inox herstellen.

Die Auftragslage stimmt, die Kunden sind zufrieden. Das Arbeitsvolumen erlaubt den Bau einer neuen Produktionshalle.

Auf diese und andere Qualitätsaspekte legt man Wert bei MSF, wo mittlerweile ein erster Arbeiter eingestellt wurde. „Demnächst wird ein weiterer folgen“, so Mike Stellemann. Die Auftragslage sei gut. Und so plant man bei MSF auch das weitere Wachstum. Im kommenden Jahr will man eine eigene Halle im Industriepark von Courtil bauen. Das Gelände hat man gekauft, die Bodenplatte gibt es schon, die Pläne auch. „Dann können wir endlich zwei komplett voneinander getrennte Räume einrichten“, schwärmt Gauthier Ferro. Da die Halle noch Platz zu viel hat in einer ersten Phase, plant man, einen Mieter für die überschüssigen Flächen zu nehmen.

Die beiden jungen Unternehmer machen bislang keine Werbung. Die machen ihre Kunden für sie. Mike Stellmann und Gauthier Ferro wissen, dass sie wachsen wollen. Das Wie ist der Kern ihres Businessplans. Deshalb brauchen sie ihn auch nicht bei jedem Schritt hervorzukramen. Vielmehr legen sie Wert auf die in ihren Augen wichtigen Dinge. Und das ist in erster Linie Qualität. „Wir können tausend gute Projekte abgeliefert haben, wenn ein schlechtes dabei war“, erläutert Mike Stellmann, „sind die 1000 guten auch vergessen“.

Deswegen sind die beiden Jungunternehmer, die beide den Beruf des Metallbauers von der Pieke auf gelernt haben, stolz auf ihre EN 1090-Zertifizierung. Das ist eine europäische Norm für Sicherheit. Wenn man einen Kunden besuche , um eine erste Besprechung und ein grobes Aufmaß für die Erstellung eines Angebotes zu machen, frage man auch systematisch, ob es denn Kinder und Enkelkinder gebe. „Das kann das Projekt komplett verändern“, so Mike Stellmann. Man lege Wert auf eine gute Beratung. Wenn das Projekt einfach ist – und das ist es in praktisch zwei von drei Fällen, weil man viel für private Kunden arbeitet – erstellen die beiden selbst die Baupläne und das Angebot. Das wird dann mit dem Kunden besprochen und meistens erfolgt dann auch der Auftrag. Bei komplexeren Projekten nimmt man einen Bauzeichner dazu. Auch sonst, bei speziellen Behandlungen des Metalls wie einer Pulverbeschichtung, arbeitet man mit Unternehmen aus der Region zusammen.

Auch die Kunden kommen überwiegend aus dem unmittelbaren Umfeld des Unternehmens. „Die meisten wohnen keine 20 km vom Standort Courtil entfernt“, erklärt Gauthier Ferro. Man bediene aber auch Kunden im Eupener Raum oder bis hinab zur Stadt Luxemburg. Das sind dann in der Regel Bauunternehmen, die gerne auf die Dienste der beiden wendigen Jungunternehmer zurückgreifen, die sich ihrer Vorteile durchaus bewusst sind: „Wir sind schnell, flexibel, zuverlässig und achten auf die Qualität unserer Produkte“, so Mike Stellmann.

Man hat sich bewusst für den belgischen Standort entschieden. Auch wenn Luxemburg nur wenige Kilometer entfernt ist.

Warum man sich für einen Standort in Belgien entschieden habe? Schließlich ist Luxemburg nur wenige Kilometer entfernt. Der Standort habe durchaus Vorteile, so die beiden Unternehmer. Eine Halle in Luxemburg sei unerschwinglich. Und hier habe man die direkte Kundennähe. Dadurch, dass der eine Richtung Provinz Luxemburg wohnt, und der andere in Ostbelgien, kann man die Kunden in allen Gebieten rund um den Standort ansprechen. Kunden gibt es ganz offensichtlich genügend. Und mit den durchaus vorhandenen Standortnachteilen hat man sich arrangiert.

„Geht nicht gibt‘s nicht“ ist der Wahlspruch, dem sich die beiden Unternehmer verschrieben haben. Sie haben vor gerade einmal zwei Jahren den Sprung ins kalte Wasser gewagt und sich schnell an die Wasseroberfläche gearbeitet. So, wie sie angefangen haben, wollen sie auch weiter organisch wachsen und immer mehr Kunden durch die Qualität ihrer Arbeit überzeugen. Man denkt auch an erste Unternehmensauftritte auf einschlägigen Messen wie der Imo in St.Vith.

Der Rest wird sich ergeben, ist man sich bei MSF sicher. Der Erfolg gibt ihnen Recht.