„Es sind sehr schwierige Momente“

Das Unglück geschah an einer Stelle, die zu den nicht als riskant eingestuften Passagen gehört. Poisson verlor aus ungeklärter Ursache einen Ski, rutschte unter dem Sicherheitsnetz, einem „B-Netz“ hindurch, prallte gegen einen Baum. Ein Unfall, den keiner kommen sah – und der Vieles verändert hat.

Beim Weltcup im kanadischen Lake Louise, wo am Samstag die erste Abfahrt des Olympiawinters ausgetragen wird, wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Wo sonst eine „knackige“ Piste warte, sei diesmal für eine ruhigere Präparierung gesorgt, sagt Renndirektor Markus Waldner. Schneefall und die dadurch bedingte weiche Strecke erschwerten dies aber, am Donnerstag musste deshalb auch das zweite geplante Training abgesagt werden. Für Waldner gibt es „eine Zeit vor und eine Zeit nach dem Poisson-Unfall“. Weltverband FIS hat spezielle Startnummern mit Poissons Namen verteilt

Im Weltcup hat es seit 1994 keinen Todesfall mehr gegeben.

Bei einem Weltcup-Rennen hat es seit 1994, seit dem Unfall von Ulrike Maier (Österreich) auf der „Kandahar“ in Garmisch, keinen Todesfall mehr gegeben. Abfahrtsstrecken sind mittlerweile ein Hochsicherheitstrakt, flankiert von Schutzeinrichtungen, die von zum Teil gewaltigen sogenannten A-Netzen geprägt werden.

Die 3,3 km lange „Streif“ in Kitzbühel etwa wird flankiert von insgesamt 9,7 km langen Netzen, angebracht an 5500 Stangen und Masten.

Allerdings: maximale Sicherheit wird es nie geben. Nicht auf einer Strecke wie der „Streif“, wo in den vergangenen Jahren Fahrer wie Daniel Albrecht (Schweiz, 2009) oder Johann Grugger (Österreich, 2011) nur knapp dem Tod entrannen.

Auch nicht in Lake Louise, wo es immer noch genügend Stellen gibt, an denen ein Rennläufer stürzen und das Unvorhersehbare geschehen kann. Und erst recht nicht auf einer Trainingsstrecke wie in Nakiska.

(sid)