Thierry Neuville ausgeschieden

Thierry Neuville unterwegs auf der Panzerplatte auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder. Er kam nicht weit. Foto: Herbert Simon | 4

Thierry Neuville ist bei der ADAC Rallye Deutschland am Samstagmorgen ausgeschieden. Die Ursache für das folgenschwere Missgeschick kann sich der St.Vither allerdings nicht erklären.

Bereits auf der ersten Wertungsprüfung (WP) des Tages, Panzerplatte, musste Thierry Neuville seinen Hyundai i20 Coupé WRC mit einer kaputten Radaufhängung hinten links und einer gebrochenen Antriebswelle abstellen. „Wir hatten  keinen  Vortrieb mehr. Das war das Aus.“

Was war passiert? „Wir  sind wie üblich die betreffende Linkskurve gefahren, so wie schon in den vergangenen vier Jahren. Wir fühlten plötzlich einen Schlag in der Hinterachse. Wahrscheinlich sind wir an einem Bordstein hängengeblieben“,  so der 29-Jährige, der am Samstag auf Platz drei in die zweite Tagesetappe gestartet war: „Genau werden wir das wohl nie wissen. Es war auf keinen Fall ein Fahrfehler. Vielleicht war es Pech? Ist aber auch egal. Aber wie schon in Monte Carlo und Schweden  hatten wir auch hier in Deutschland kein Glück. Vor allem ist es blöd, da wir jetzt im Kampf um den WM-Titel einen herben Rückschlag erleiden.“

Trotzdem lässt sich der Ostbelgier, der vor diesem zehnten WM-Lauf punktegleich mit Sébastien Ogier (Ford) die Gesamtwertung (160) anführte, nicht unterkriegen: „Natürlich sind wir enttäuscht. Uns bleibt jetzt nichts anders übrig, als am Sonntag auf der abschließenden Power Stage voll auf Angriff zu fahren, in der Hoffnung, hier die maximalen fünf Punkte für die Bestzeit zu holen.“ Aber auch ansonsten bleibt Thierry Neuville  zuversichtlich, was seine Chancen auf den Titel betreffen, wie er im Gespräch mit dem GrenzEcho im Rallye-Servicepark am Bostalsee erläutert: „Wir müssen die Situation halt akzeptieren, wie sie ist. Es kann hier auf der Deutschland-Rallye und bei den restlichen drei Läufen noch viel passieren. Wir geben nicht auf, wir werden weiter kämpfen, wir bleiben motiviert.“

Wie sieht die Strategie für das Rest-Programm 2017 in Spanien, Wales und Australien aus? „Wir werden auf jeden Fall noch aggressiver zu Werke gehen müssen. Eine andere Wahl haben wir ohnehin nicht.“

Es führt bei der Deutschland-Rallye nach 17 WP der Este Ott Tänak (Ford) vor dem Norweger Andreas Mikkelsen (Citroën + 21,4 Sekunden) und dem Franzosen Sébastien Ogier (Ford + 29,5). Es bleiben am Sonntag noch vier WP zu Fahren.(hs)