Riesenüberraschung: Bemelmans schlägt Pouille in Melbourne



Nachdem der Limburger die beiden ersten Sätze jeweils mit 6:4 zu seinen Gunsten entschieden hatte, setzte Pouille alles daran, noch eine Wende herbeizuführen. Mit einem 7:4 im Tiebreak konnte der Franzose auf 2:1 verkürzen, und auch im vierten Durchgang musste der Tiebreak die Entscheidung bringen. Doch diesmal behielt der 30-jährige Bemelmans das dickere Ende für sich und machte nach etwas mehr als drei Stunden durch ein 8:6 den Sieg und damit seinen erstmaligen  Einzug in die zweite Runde in Melbourne perfekt.

„Dieser Sieg tut sehr gut, vor allem die Art und Weise. Ein solcher Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier gehört natürlich zu den schönsten Erfolgen meiner Karriere“, so der Linkshänder aus Maasmechelen. „Ich war schon nervös, aber ich habe nie gezweifelt, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht die ganzen Breakchancen von Pouille abwehren können.“

Bemelmans nächster Gegner ist der Georgier Nikoloz Basilashvili (ATP 61), der den Österreicher  Gerald Melzer (ATP 102) 6:3, 6:4, 2:6 und 6:3 bezwang. Melbourne-Qualifikant Bemelmans und Basilashvili haben bisher noch nie gegeneinander gespielt. „Taktisch“, so Bemelmans zu seiner nächsten Aufgabe, „ist das durchaus vergleichbar mit dem heutigen Spiel. Ich muss gut in der Partie bleiben und ihm keine Gelegenheit bieten, seinen Rhythmus zu finden. Wenn es mir gelingt, variables Tennis zu spielen, dann kann ich in Verlegenheit bringen.“

Bei den Damen haben Kirsten Flipkens und Elise Mertens  die zweite Runde des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres erreicht. Für Alison Van Uytvanck ging das Turnier in Melbourne jedoch bereits zu Ende.

Flipkens, derzeit Nummer 75 der WTA-Weltrangliste, bezwang die US-Amerikanerin Alison Riske (WTA 84) in drei Sätzen 2:6, 7:6 (8/6) und 6:3. Die 32-jährige Flipkens benötigte knapp zweieinhalb Stunden, um sich gegen ihre fünf Jahre jüngere Konkurrentin durchzusetzen. „Das ist eine tolle Überraschung“, so die Kempenländerin, die in dieser Partie nicht nur Riske, sondern auch eine hartnäckige Entzündung in der rechten Schulter besiegte. „Noch am Freitag musste ich mir die Zähne mit der linken Hand putzen“, so Flipkens zu der schmerzhaften Verletzung. „Auch nach dem deutlichen Verlust des ersten Satzes bin ich nicht in Panik verfallen. Ich wusste, wo ich den Hebel ansetzen musste, und habe gegen ihren Aufschlag mit Slicebällen gearbeitet.“ In der zweiten Runde wartet mit der Slowakin Magdalena Rybarikova (WTA 21) eine deutlich besser klassierte Gegnerin auf die Belgierin.

Mühelos erreichte die derzeit in großer Form aufspielende Elise Mertens (WTA 37) die zweite Runde. Die 21-Jährige benötigte nur 56 Minuten, um die Slowakin Viktoria Kuzmova (WTA 125) mit 6:2 und 6:1 unter die Verlierer zu schicken. Nächste Gegnerin von Mertens, die erstmals in Melbourne antritt, ist die Australierin Daria Gavrilova (WTA 23).

Weniger erfolgreich war Alison Van Uytvanck: Die 23-Jährige (WTA 77) musste sich der Kroatin Petra Martic (WTA 81) in zwei Sätzen 7:6 (7:5) und 6:3 geschlagen geben. Für Van Uytvanck war damit zum vierten Mal bei vier Teilnahmen in Melbourne Schluss in der ersten Runde. „Darüber kann ich nicht lachen. Ich habe einfach nicht gut genug gespielt“, zeigte sich die Belgierin selbstkritisch. „Es fehlte nicht viel, aber in den entscheidenden Moment haben mich mein Aufschlag und meine Vorhand im Stich gelassen“, so Van Uytvanck, die einmal mehr mit mangelndem Selbstvertrauen und Stress zu kämpfen hatte. (belga/jph)